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„Best of Ostbelgien“, ein ganz besonderes Jubiläumskonzert im Flagey

 

Von Heide Newson

Am 23. Oktober 1973 tagte zum ersten Mal der Rat der deutschen Kulturgemeinschaft. Dieses fünfzigjährige Jubiläum ihrer Autonomie feiert die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens derzeit mit einer Serie von Veranstaltungen. Am 25.Oktober präsentierte sie unter dem Titel “Best of Ostbelgien” ein hochwertiges Konzert im Kulturzentrum Flagey in Brüssel. Geboten wurde Klassik vom Feinsten mit der Sopranistin Sophie Karthäuser, der Violinistin Anne-Sophie Lemaire und dem Komponisten Paul Pankert. Moderiert wurde der Abend von Hans Reul, dem künstlerischen Leiter des Ostbelgienfestivals. Reul verkörperte bis zu seiner Pensionierung 2021 über 40 Jahre das Klassik- und Jazz-Programm im deutschsprachigen Belgischen Rundfunk BRF. An diesem Abend stellte er dem Publikum nicht nur kurzweilig das Programm und die Solisten vor, sondern wusste zu den Werken und Komponisten viele Einzelheiten und Hintergründe zu berichten.

Etwa 200 Gäste waren der Einladung gefolgt. Und der Grund zum Feiern war groß. Nach dem Beginn mit dem Rat der deutschen Kulturgemeinschaft wurden in der Folge die Befugnisse der Deutschsprachigen Gemeinschaft über Verfassungsreformen und Verhandlungen mit der Wallonischen Region stetig erweitert. Heute ist die Deutschsprachige Gemeinschaft ein gleichberechtigter Gliedstaat in Belgien und gehört zu den bestgeschützten Minderheiten der Welt, eine Tatsache, die Ministerpräsident Oliver Paasch in seinen Reden gerne und nicht ganz ohne Stolz betont.

 

Das Konzert im Flagey sei eine Hommage an die Vielfalt der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die sowohl die stolze Geschichte als auch die vielversprechende Zukunft Ostbelgiens im Kreise ihrer Brüsseler Freunde und Partner symbolisierten, so Parlamentspräsident Charles Servaty und Ministerpräsident Oliver Paasch im Gespräch mit Belgieninfo.

Die vielversprechende musikalische Gegenwart und Zukunft wurde dann im Studio 1, dem Kammermusiksaal des Flagey, unter Beweis gestellt.

© Ostbelgienfestival

Die aus Malmédy stammende Sopranistin Sophie Karthäuser sei gerade aus China über St.Vith nach Brüssel angereist, um am Ostbelgien Festival teilzunehmen, berichtete Hans Reul. Da es zu lange dauern würde, alle Höhepunkte ihrer erfolgreichen Karriere aufzulisten, unterstrich er, dass sie als eine der besten Mozart-Interpretinnen ihrer Generation große Erfolge an prestigeträchtigen Opernhäusern wie La Monnaie in Brüssel, Wien, Paris, London oder New York gefeiert habe. An diesem Abend trug sie Lieder von Johannes Brahms, Gustav Mahler, Georges Bizet und Francis Poulenc vor, am Flügel begleitet von Philippe Riga.

Die Violinistin Anne Sophie Lemaire aus Raeren begeisterte mit Ludwig Van Beethovens „Frühlingssonate“ und César Francks “Melancholie“, begleitet von Xavier Locus am Klavier. Obwohl erst 25 Jahre alt, hat sie es bereits zur dritten Konzertmeisterin der Königlichen Philharmonie Lüttich gebracht.

Die musikalische Vielseitigkeit Ostbelgiens wurde durch den in Eupen geborenen Violinisten und Komponisten Paul Pankert abgerundet. Sein Stück “Partita Ritardata” für Klavier und Elektronik trug er zusammen mit dem Pianisten Fabian Coomans vor. Seine innovativen elektronischen Kompositionen oder vielmehr Klangexperimenten waren für die meisten Gäste sicherlich eine nicht alltägliche Erfahrung. Das Werk wurde während des anschließenden Empfangs zu einem besonders interessanten Diskussionsthema.

Das Publikum dankte den Künstlerinnen und Künstlern mit lang anhaltendem Beifall. “Das war wirklich „the best of Ostbelgien“, mit einem herausragenden Konzert, einem Empfang mit guten, lustigen Gesprächen, einem Ministerpräsidenten und Parlamentspräsidenten zum Anfassen, alles wirklich passend zum 50. Jubiläum“, so nicht nur die Meinung der deutschen Gäste, von denen viele bis Mitternacht mitfeierten.

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