Reiner Haseloff und die Stadt Halle/Saale luden zum Sommerfest des Landes Sachsen-Anhalt in Brüssel
Von Heide Newson
Die Sonne brannte unerbittlich vom Brüsseler Himmel, und selbst im Schatten belief sich die Temperatur auf 35 Grad. Bei solch einer Hitze fand am 30. Juni das traditionelle Sommerfest von Sachsen-Anhalt im Cercle Royal Gaulois in Brüssel statt. Ministerpräsident Reiner Haseloff hatte zu dem Fest unter dem Titel „Sound&Vision – Kulturstadt Halle trifft Europa“ eingeladen.
Veranstaltungen bei solch hohen Temperaturen sind wahrlich eine Herausforderung, aber bieten auch eine Gelegenheit, die Dinge langsamer angehen zu lassen – und weniger lange Reden zu halten. Und genau das tat Haseloff, der an diesem Abend eine fast familiäre Stimmung erzeugte. In seiner Rede ging es um europapolitische Themen, insbesondere um die Bedeutung Europas für Sachsen-Anhalt. Er betonte, wie wichtig die EU-Strukturfonds für die wirtschaftliche Entwicklung, den Strukturwandel und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Sachsen-Anhalt seien. Auch hob er die Bedeutung der europäischen Zusammenhalt und Solidarität hervor. Weiter präsentierte er die kulturelle Vielfalt Halles in der europäischen Hauptstadt. Fakt ist, dass sich Halle in der Vergangenheit auch um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ beworben hat, was das Bestreben der Stadt unterstreicht, ihre europäische Dimension und ihr kulturelles Potenzial hervorzuheben. Auch wenn Chemnitz den Titel für 2025 erhalten hat, bleibt Halles Engagement für europäische Kulturthemen und der Austausch mit europäischen Partnern weiterhin stark.
„Schön, dass sie da sind”, sagte Reiner Haseloff bei der Begrüßung seiner Gäste, darunter Belgieninfo. „Ich war heute Morgen noch auf einer griechischen Insel und bin soeben noch rechtzeitig in Brüssel gelandet, um am Sommerfest teil zu nehmen“, sagte ich ihm freudestrahlend. Der Ministerpräsident erwiderte: “Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie von dort geflogen sind. Ich habe 8 Stunden von Berlin gebraucht, da der Flieger um 11 Uhr ausgefallen ist. Um 10 Uhr war ich am Flughafen, um 11 Uhr sollten wir fliegen, dann ging´s nach Frankfurt, wo wir lange warten mussten, und jetzt bin ich hier um 19 Uhr angekommen.“ Lachend lachend antwortete ich: „Da hätten wir uns ja fast am Brüsseler Flughafen getroffen.“ Und schon stiegen wir locker und leicht in ein interessantes Gespräch über Europa und die Landespolitik von Sachsen-Anhalt ein.
„Die europäische Zusammenarbeit ist sehr wichtig, deshalb bin ich gerne hier in Brüssel, und aus diesem Grund haben wir hier eine Landesvertretung“, sagte Haseloff. Die EU-Strukturfonds hätten seinem Land sehr geholfen und würden auch weiter helfen. Gerade die europäische Politik sei für die ostdeutschen Länder sehr wichtig, den Aufbau Ost habe die europäische Politik mitgeprägt. Viel sei er in diesen Regionen unterwegs. Vor diesem Hintergrund betonte er, dass es in einigen dieser Gebiete auch eine Entfremdungstendenz gebe. „Die Menschen fühlen sich abgehängt“, erläuterte er. Darauf müsse man eingehen. Aber Europa müsse diese Differenzen aushalten. „Wir haben eine gemeinsame Basis, wir müssen mehr herausstellen, dass das Verbindende stärker ist als das Trennende, sagte Haseloff. Der CDU-Politiker ist dafür bekannt, dass er sich in Brüssel stets für die unterschiedlichen Regionen der Mitgliedstaaten einsetzt und für deren Belange stark engagiert. Auch appellierte er an den europäischen Zusammenhalt und Solidarität. Er betonte, was für ein großer Gewinn die lange Phase von Sicherheit und Frieden in Europa sei. Besonders schätzt er die Zusammenarbeit mit den belgischen Regionen, vor allem mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Er verstehe sich auszeichnet mit Ministerpräsident Oliver Paasch, an vielen Projekten arbeite man gemeinsam, sagte Haseloff. Und dann machte er mir die Kulturhauptstadt Halle schmackhaft, die sich an diesem Abend auf sehr hohem Niveau mit viel Highlights präsentierte.
Es war eine einzigartige Mischung aus Leichtigkeit und geselliger Atmosphäre, die dieses Sommerfest trotz einer fast unerträglichen Hitze so besonders machte. Für eine leichte Abkühlung sorgten Eiscreme, kühle Drinks, luftige Kleidung, und die Fächer einiger Gäste, die sie mir liebenswerter Weise mit etwas kühlerer Luft entgegenwedelten.
Gut, dass die Geschmäcker verschieden sind! Ich persönlich fand diese Veranstaltung alles andere als fröhlich, leicht und amüsant. Langweilig, öde! Grauenhafte musikalische Untermalung. Nur das Zitronensorbet war gut! Wenn man Gespräche mit den VIPs führt, mag es bereichernd sein. Man hätte zumindest für eine angemessene Klimaanlage sorgen müssen. Mir jedenfalls gefiel dieses Sonnerfest garnicht!