
Von Jürgen Klute
Passend zum Thema hat die abschließende Feier zum 100-jährigen Jubiläum von DEKRA am 30. September in der Autowelt im Parc Cinquantenaire in Brüssel stattgefunden. Vorausgegangen waren bereits eine größere Feier in Berlin, dem „Geburtsort“ von DEKRA, sowie mehrere kleinere Feiern und Betriebsfesten an verschiedenen Orten weltweit.

DEKRA – das steht für Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V.. Als sich in den 1920er Jahren der Autoverkehr zunehmend entwickelte, stellte sich bald heraus, dass Autos nicht nur Menschen und Güter schneller von einem Ort zum anderen bringen, sondern dass sie auch eine Gefahrenquelle sowohl für die Nutzer als auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellten konnten. Der Großindustrielle Hugo Stinnes zog daraus den Schluss, dass man zur Vermeidung oder zumindest zur Verringerung von Unfällen mit Kraftfahrzeugen eine technische Überwachung der neuen selbstfahrenden Gefährte brauche. So entwickelte er 1924 die Idee einer freiwilligen technischen Überwachung für Kraftfahrzeuge. Am 30. Juni 1925 wurde dann DEKRA e.V. gegründet.
Heute ist der Sitz der Hauptverwaltung von Dekra in Stuttgart. Und seit 1990 gibt es neben dem Verein auch die DEKRA AG, die mittlerweile mit knapp 50000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf allen fünf Kontinenten und in mehr als 60 Ländern aktiv ist. Zum Portfolio gehört heute keineswegs mehr allein die Sicherheit von Kraftfahrzeugen, sondern auch die technische Sicherheit in vielen anderen Bereichen. (Ein detallierterer Überblick über die Entwicklung von DEKRA findet sich hier)
An die wichtigsten Stationen in dieser langen Geschichte erinnerte der CEO von DEKRA, Stan Zurkiewicz, zusammen mit der Moderatorin und Journalistin Kimsy von Reischach. Die beiden richteten den Blick aber nicht allein in die Vergangenheit, sondern ebenso in die Zukunft. Mit der durch die Digitalisierung und künstliche Intelligenz angetriebene Entwicklung von Elektroautos und Schritt für Schritt auch selbstfahrenden Autos entstehen neue Herausforderungen für die Sicherheit im Verkehr. Ihnen widmet sich DEKRA zunehmend.

Eine herausgehobene Rolle an diesem Abend spielte die Klimaerwärmung, zu der der Autoverkehr in nicht unerheblichem Umfang beiträgt. Unmittelbaren Einfluss auf die Energie- und Autowende hat DEKRA nicht. Aber DEKRA unterhält eine Partnerschaft mit UNICEF und spendet für die nächsten fünf Jahre jährlich 1 Million Euro an UNICEF, um zur weltweiten Versorgung mit sauberem Trinkwasser beizutragen. Etleva Kadilli, UNICEF Regionaldirektorin in Ost- und Süd-Afrika, und Aboubacar Kampo, UNICEF Vertreter in Äthiopien, unterstrichen die Bedeutung dieser Partnerschaft und betonten, dass die Bedrohung durch die Klimaerwärmung keinesfalls eine ferne Zukunftsperspektive sei, sondern in Teilen Afrikas längst eine lebensbedrohliche Realität.
CEO Zurkiewicz war an diesem Abend nicht der einzige DEKRA-Repräsentant. Mit ihm waren Wolfgang Linsenmaier (Vorstand DEKRA e.V. und DEKRA SE), Peter Laursen (Vorstand DEKRA SE) und Petra Finke (Vorstand DEKRA SE) nach Brüssel gekommen, um die Gäste zu begrüßen, unter denen auch der deutsche Botschafter Martin Kotthaus war.
Grußworte hielten die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Sabine Verheyen, und Michael McGrath, EU-Kommissar für Demokratie, Justiz, Rechtsstaatlichkeit und Verbraucherschutz. Letzterer betonte die Bedeutung von DEKRA für den Verbraucherschutz, der für die EU einen hohen Stellenwert hat.
Nach den Präsentationen und den Grußworten wartete auf die über 500 auf die Gäste ein reichhaltiges Buffet, das Speisen und Getränke aus unterschiedlichsten Ländern bot, und es gab reichlich Möglichkeiten zum Austausch. Die „Grammophon Jazzband“ sorgte für eine angenehme musikalische Untermalung des Abends.
DEKRA e.V. und dem DEKRA-EU-Office in Brüssel (ursprünglich Anfang der 1990er Jahre als DEKRA-Konzernrepräsentanz in Brüssel gegründet), das seit 26 Jahren von Oliver Deiters geleitet wird, ist mit diesem Abend eine beeindruckende Jubiläumsfeier gelungen, wie auch von vielen der Gäste zu hören war.








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