Von Heide Newson
Genau vierzig Jahre nach ihrer ersten Ausgabe 1985 präsentiert „ Europalia España“ bis zum 1. Februar 2026 ein multidisziplinäres Programm, das traditionelle und zeitgenössische Kunstformen vereint. Mit Francisco de Goya (1746-1828) als zentralem Bezugspunkt und Inspirationsquelle beleuchtet das Festival den kulturellen Reichtum Spaniens anhand von bildender Kunst. Architektur, Theater, Tanz, Musik, Performance, Film und Literatur. Insgesamt umfasst es rund 100 Events in ganz Belgien und präsentiert Werke von über 170 Künstlern.
ERÖFFNUNG MIT SPANISCHEN ROYALS
Zu diesem großen Anlass reiste das spanische Königspaar, König Felipe VI. und Königin Letizia, nach Brüssel, um zusammen mit König Philippe und Königin Mathilde das Kunst-und Kulturfestival im BOZAR offiziell zu eröffnen. Zunächst wurde es im Königspalast empfangen, gefolgt von einer privaten Audienz und einem Mittagessen. Anschließend besuchten die belgischen und spanischen Royals zusammen das Palais des Beaux-Arts (BOZAR), um dort die Ausstellung „Luz y sombra, Goya und der spanische Realismus“ zu eröffnen. Der Besuch unterstrich die Internationalität des prestigeträchtigen Festivals sowie die engen Beziehungen zwischen den beiden Königshäusern und die kulturelle Zusammenarbeit beider Länder.
EIN GROSSES INTERNATIONALES KUNSTEREIGNIS
„Europalia“ ist eine der größten und ältesten internationalen Kunst- und Kulturveranstaltungen in Europa und widmet sich jedes Mal einem anderen Gastland. Wie der Name „Europalia España“ schon sagt, stellt sie Spanien in den Mittelpunkt. Ziel des Festivals ist es, die facettenreiche spanische Kultur in all ihren Facetten präsentieren – von der reichen historischen Vergangenheit bis zur zeitgenössischen Kunst. Es soll frische Perspektiven auf Themen bieten, die Spanien prägen und mit Europa verbinden. Schwerpunkt und ein Highlight der Ausstellung ist „Luz y sombra, Goya und der spanische Realismus“, die von belgischen sowie spanischen Royals nicht nur eröffnet wurde, sondern über die sie angeregt diskutierten. Kein Wunder: Anhand von Goyas Erbe taucht sie in das kulturelle und künstlerische Erbe Spaniens ein und thematisiert gleichzeitig aktuelle globale Probleme. Das Erbe von Goyas Satire, seinem politischen Engagement und seiner Verbindung zum einfachen Volk wird zudem anhand von Werken verschiedener Künstler und Literaten erforscht. Klischees über die spanische Identität wie Flamenco und der umstrittene Stierkampf, die allerdings in Spanien eine tiefliegende kulturelle Bedeutung haben, werden in der Ausstellung unter die Lupe genommen, was bei den Besuchern wie bei dem spanischen und belgischen Königspaar in eine lebhafte Diskussion mündete.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Januar 2026 zu sehen. Info: Bozar.be oder Europalia.eu
Fotos: © BOZAR
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