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20 Kilometer von Brüssel: Sieg für 24-jährigen Läufer aus Burundi

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Von Thomas A. Friedrich 

Der 45. Brüsseler Halbmarathon hat alle bisherigen Rekorde gebrochen. Mehr als 45.000 Teilnehmer aus 174 Nationen waren bei der diesjährigen Ausgabe am Start, 50.000 begeisterte Zuschauer entlang der Strecke. Nach Regen am Start erreichten die meisten Läufer, Teilnehmer mit Behinderungen, aber auch zahlreiche klassische Wanderer in wärmender Sonne das Ziel im Cinquantenaire-Park.

Trotz des Regens lief der 24-jährige Patrick Numumbona aus Burundi nach 59 Minuten 26 Sekunden und damit unter einer Stunde Laufzeit unter dem Beifall tausender Zuschauer nach exakt 20,5 Kilometern durchs Ziel. Sein Landsmann Lin Ndayifukamiye, ebenfalls vom Team „Samusocial de Bruxelles“, traf mit der Zeit von 1:00:20 knapp 60 Sekunden später ein. Aber im Schlussspurt konnte der Belgier Amaury Paquet vom „Team Decathlon“ ihn überholen und wurde wenige Meter vor ihm mit einer Zeit von 1:00:03 Zweiter.

Belgier als dreifacher Gewinner landet enttäuscht auf Platz Zwei

Als dreifacher Gewinner des Brüsseler Halbmarathons musste sich der Belgier am letzten Sonntag im Mai diesmal dem schnelleren Mann aus Burundi geschlagen geben und lief mit 37 Sekunden Rückstand auf Platz zwei ein. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich heute an sich meinen vierten Sieg ins Ziel bringen wollte“, sagte der Paquet.

Es gab eine belle ambiance in den Straßen von Brüssel und es war ein schönes Rennen“, sprach der Sieger atemlos in die Mikrofone der Sportjournalisten und fügte in zögerlichem Französisch an: „Ich habe mehrere Spurts hingelegt, und schließlich bin ich gut angekommen, weil ich heute wirklich gute Beine hatte“, erzählte der junge Mann aus Burundi strahlend.

Britische Läuferin Naomi Taschimowitz als schnellste Frau im Ziel – Belgierin auf Schokoladenplatz vier

Als schnellste Frau erreichte die britische Läuferin Naomi Taschimowitz mit einer Zeit von 1:09:28 vom „Team Handshake“ das Ziel. Die Belgierin Amélie Saussez – Vorjahreszweite von 2024 – verpasste mit einer Zeit von 1:11:06 diesmal die Medaillenränge und landete auf Platz vier. Mit dem Rückenwind ihrer Unterstützer diesmal als Favoritin für den Sieg ins Rennen gegangen, nahm sie das Resultat mit belgischer Nonchalance: „Ich erreiche diesmal auf Platz vier eine Schokoladen-Medaille, aber das ist nicht tragisch, denn ich liebe Schokolade“, sagte die sympathische Belgierin schmunzelnd in die Kameras. Als zweifache Mutter ihre Bestzeit um 30 Sekunden verbessert zu haben, bereite ihr dennoch große Freude.

Handisport mit tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Start

Der Halbmarathon von Brüssel wird seit vielen Jahren in drei Kategorien gestartet. So gingen an diesem Sonntag die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Behinderungen (Handisport) um 9.30 Uhr als erste an den Start, gefolgt vom Hauptfeld der Läufer um 10 Uhr sowie den wandernden Teilnehmern um 11.30 Uhr. Die Goldmedaille der Kategorie „Handisport“ gewann Pierre Hibo, Silber Tim Vanlathem, der dritte Platz ging an Nikolaas Huysegems (beide vom Team „Join2Bike“).

Die Zahl der mit hohen Wanderstöcken und Wanderstiefeln ausgerüsteten Teilnehmer – darunter auch diesmal wieder Königin Mathilde – geht ebenso mittlerweile in die Tausende und bildete beim 45. Brüsseler Halbmarathon einen harmonischen Abschluss in schönster Maiensonne. 

In diesem Jahr war die Strecke mit hohem Aufwand von Sicherheitsmaßnahmen und starker Polizeipräsenz sowie medizinischem Personal begleitet. Relevante Zwischenfälle wurden nicht bekannt.

Personalisierte Chips aller Teilnehmer im 20. Jubiläumsjahr des Falls der Berliner Mauer

Erstmals erfolgte der Startschuss des Brüsseler Halbmarathons im Jahre 1980. Der Blick in die Annalen des belgischen Halbmarathon verzeichnet 4.659 Teilnehmer beim ersten Rennen im Juni 1980 am Ziel nahe dem Atomium.

Zur 30. Ausgabe des Halbmarathons im Jahre 2009 – inzwischen ein Meilenstein im sportlichen Veranstaltungskalender in der belgischen Hauptstadt – schickte König Philippe eine Rekordbeteiligung von 27.000 Läufern auf die Strecke. Dies wurde möglich durch die Einführung von personalisierten Chips für jeden Läufer, unterstützt durch die Vertretung der EU-Kommission in Belgien im 20. Jubiläumjahr des Falls der Berliner Mauer.

Die Ergebnisse der Ausgabe 2025 können auf der Internetseite eingesehen werden. Der nächste Halbmarathon ist schon programmiert: am 31. Mai 2026.

 

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