
Von Heide Newson
Inmitten eines dicht besiedelten Ixeller Stadtteils liegt eine grüne Oase, die einen botanischen und wissenschaftlichen Wert aufweist. Obwohl der Park mit etwa zwei Hektar relativ klein ist, beherbergt er über 400 Pflanzenarten und gilt als das vielfältigste Arboretum in dieser Region mit seltenen Arten. Viele Bäume, darunter Magnolien, Ahorne, Kastanien, Linden und Eichen sind auf der Liste der „bemerkenswerten Bäume“ verzeichnet. Kein Wunder, dass der Tenbosch Park kürzlich offiziell in die Liste der klassifzierten Stätten der Region Brüssel-Hauptstadt aufgenommen wurde. Diese Klassifizierung unterstreicht die historische, wissenschaftliche und ästhetische Bedeutung dieser grünen Oase und bewahrt sie für künftige Generationen.
Wer sehnt sich nicht nach grünen Oasen in dicht besiedelten Wohngebieten, nach Grünräumen, Orten der Erholung, der Begegnung, der Ruhe, der Lebensqualität mit ein wenig Sport und Blumenwiesen? Unweit der verkehrsreichen Avenue Louise befindet sich solch ein Ruhepol, ein Park wie aus einem Märchenbuch, der nun denkmalgeschützt ist.
EIN RUHEPOL ZUM VERWEILEN
An einem sonnenreichen Sonntag war der Tenbosch Park schon gegen 9.30 Uhr stark belebt. Familien schoben Kinderwagen durch die labyrinthartige Parkanlage, andere Besucher saßen mit einem Buch auf der grünen Wiese, führten ihre Hunde „Gassi“, während von dem urigen Spielplatz fröhliches Kindergeschrei durch den Park drang. Wie selten inmitten von Häusern und verkehrsreichen Straßen, kann man im Tenbosch Park mit seiner vielfältigen Bepflanzung, den imposanten großen Bäumen so richtig die Seele baumeln lassen und entspannen. Zudem bietet der so ruhige Park durch die vielfältige Baumbepflanzung einen optimalen Schutz gegen Hitze- oder sonstigen Stress.
HISTORISCHE ENTWICKLUNG UND VERGANGENHEIT
Die Geschichte des Parks begann im Jahr 1885, als die Familie Semet-Solvay das Grundstück kaufte, um dort ein Schloss mit Obst-und Gemüsegärten zu errichten.
In den 1950er Jahren wandelte der Enkel, Jean-Louis Semet, ein leidenschaftlicher Baumspezialist, das Anwesen in ein privates Arboretum um. Mit der Hilfe des Gärtners Hector Noyer sammelte er bis in die 1980er Jahre seltene und exotische Baumarten, die oft aus angelsächsischen Baumschulen stammten. Im Jahr 1982 wurde das Anwesen von der Region Brüssel gekauft und von dem Landschaftsarchitekten René Pechère neu gestaltet, um den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die offizielle Eröffnung fand im Jahr 1986 statt. Seitdem fungiert er nicht nur als lebendiges botanisches Museum für Pflanzenarten, sondern auch als eine einzigartige Ruhestätte, und das inmitten von 400 Pflanzenarten, Spielplätzen, zwei kleinen Teichen in einem dichten Stadtgebiet. Selbst eine kleine Sportanlage wurde errichtet. Dieses nun denkmalgeschützte botanische Juwel ist ein herausragendes Beispiel für ein Brüsseler Kulturerbe, das eine harmonische Verbindung von historischer Vergangenheit, wissenschaftlichem Wert, städtischer Erholungsfläche eingeht und zudem botanische Besonderheiten aus unterschiedlichen Ländern mit der heimischen Flora verbindet.







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