Aktuell, Kultur

Bildschirm statt Opernbühne

Von Egon C. Heinrich.

An den drei großen belgischen Opernhäusern in Brüssel, Lüttich und Antwerpen-Gent bleiben die Bühnenvorhänge bis zur neuen Saison im September geschlossen -sofern COVID-19 bis dahin Aufführungen überhaupt wieder erlauben wird.

Diesem Shutdown fallen von Opernfreunden mit Spannung erwartete Neuinszenierungen zum Opfer. So sollte an der Monnaie/De Munt in Brüssel zum Saisonabschluss „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauß gegeben werden. An der Opera Royal de Wallonie-Liège war zum Saisonende Guiseppe Verdis „Nabucco“ geplant.

Opernaufführungen jetzt online genießen

Allerdings müssen Opernfreunde nicht auf jeglichen Musikgenuss verzichten. Denn die Monnaie in Brüssel und die Oper Lüttich bieten bis Ende Juni gratis virtuelle Ausstrahlungen mit herausragenden Aufführungen aus ihren Produktionen der letzten Jahre an. Bei der Monnaie läuft das Streamingprogramm schon seit Mitte März. Es wurde bisher von mehr als 150. 000 Opernfreunden genutzt. Dabei waren die Aufführungen von „Aida“, „Le Conte du Tzar Saltane“ (Das Märchen vom Zaren Saltane), „Macbeth Underworld“ und „Hoffmanns Erzählungen“ die gefragtesten.

Die dritte Phase der Angebote seitens der Monnaie hat vor kurzem begonnen. Sie bietet bis 30. Juni weitere sechs Opern rund um die Uhr an.

Oper Wallonie-Lüttich feiert 200jähriges Bestehen

Die Oper Lüttich wird in der Saison 2020/2021 ihr 200jähriges Bestehen mit wirklich großartigem Programm feiern.

Im Moment bietet sie seit Mitte Mai ebenfalls kostenlos online Videos von exzellenten Aufführungen aus den vergangenen Jahren an. Unter dem Titel „Opera chez soi“ wird jeden Samstag bis Ende Juni eine andere Oper ausgestrahlt. Darunter sind Highlights der Opernmusik wie „Die Zauberflöte“, „Aida“, „Der Troubadour“, „Der Barbier von Sevilla“, „Carmen“, „La Clemenza di Tito“ und „Macbeth“.

Vier Ausstellungen im wiederöffneten BOZAR 

BOZAR hat am 19. Mai in Anwesenheit des belgischen Königspaares vier Ausstellungen in seinen Räumen wiedereröffnet. Am meisten besucht war schon vor der Corona-Pause die Ausstellung mit Werken des US-Künstlers Keith Haring.

Nach Ansicht der Kuratoren vermittelt Haring in seinen Bildern eine Botschaft der Hoffnung und der Solidarität und er sei daher angesichts der Corona-Krise besonders aktuell.

Zum ersten Mal ist im BOZAR eine große Ausstellung mit Werken der belgischen Künstlerin Jacqueline Mesmaeker unter dem Titel „Ah, quelle Aventure!“ zu sehen. Daneben werden die Ausstellungen „Mondo Cane“ von Jos de Gruyter & Harald Thys sowie „The World as a Pavillon“ von Vencelslav Richter wieder gezeigt.  Zum Schutz vor einer Corona-Infektion sind im Palais des Beaux-Arts in Brüssel sanitäre und hygienische Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet worden.

 

Internet-Adressen:

www.bozar.be

www.BOZAR@Home

www.operaliege.be

www.operaliege.be/spectacle/loperachezsoi/

 

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