Von Heide Newson
Mit dem Karnevalsgruß „Kölle, Brüssel, Europa alaaf,“ wurde das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau, von Vollblutjecken begrüßt, als es mit seinem imposanten Gefolge in der NRW-Vertretung Einzug hielt und den stimmungsvollen Kölner Karneval nach Brüssel brachte.
„Die fünfte Jahreszeit hat begonnen,“ so Ralph Kamphöner, Vertreter der deutschen Textilindustrie in Brüssel, der zum Beginn der tollen Tage all seine imposanten Orden angelegt hatte. Als gebürtiger Düsseldorfer, der gerne über die Rivalität der beiden rheinischen Großstädte witzelt, wäre ihm ein „Helau“ wohl spontaner und kräftiger über die Lippen gekommen. Aber schließlich meinte Ralph, der die Konkurrenz zwischen Köln und Düsseldorf stets auf sehr sportliche, faire, witzige und folkoristische Art zelebriert, dass wir doch letzten Endes alle Europäer seien.
„Es ist das erste Mal, dass das Kölner Dreigestirn uns die Ehre gibt,“ sagte Rainer Steffen, Leiter der Brüsseler NRW-Vertretung, der die Tollitäten herzlich begrüßte. Darauf folgte mal wieder das stimmungsvolle Alaaf. Und in Richtung der anwesenden Düsseldorfer kündigte er an, dass auch noch Düsseldorfer Karnevalhits gespielt würden. Und dass „Fastelovend“ in der NRW-Vertretung seit Jahren eine liebgewonnene und unverzichtbare Tradition hat, daran gibt es keinen Zweifel. Im Vorjahr konnten die Brüsseler „Vollblutjecken“ die hübsche „Bonna“ aus der ehemaligen Bundeshauptstadt begrüßen.
Es war unmöglich bei Kölsch, regionalen Spezialitäten, schmissigen Karnevalsongs und Kölner Humor nicht direkt in Stimmung zu kommen. Immer wieder wurde geschunkelt und „Alaaf Kölle, Brüssel, Europa“ gerufen.
Das Dreigestirn war schon in den frühen Morgenstunden, allerdings ohne Funkenmariechen, von Köln mit dem Bus nach Brüssel aufgebrochen. Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis waren sichtlich erfreut, in Brüssel zu sein. Im Rheinland werde der Karneval ganz groß geschrieben, darüber rede man nicht nur, sondern den lebe man auch, sagte Prinz René und begrüßte ganz herzlich auch alle Düsseldorfer. Der Karneval sei bunt, farbenfroh, er stehe gerade in diesen schwierigen Zeiten und einer gespaltenen Gesellschaft für Toleranz, Demokratie, Freiheit. Und diesbezüglich würde man Position beziehen. Darauf folgte viel Applaus und ein weiteres stimmungsvolles und fröhliches Miteinander. Nein, zurück nach Kölle gehe es heute nicht, so die Jungfrau Marlis, sondern gleich nach Eupen, einer weiteren karnevalistischen Hochburg, wo es echte „Vollblut-Jecke“ gebe. Übernachten würden sie in den Ostkantonen und den Ministerpräsidenten Oliver Paasch treffen. Danach gehe es zurück nach Kölle und richtig rund. Wir sollten alle kommen, vor Ort mitfeiern, und dann bis zum Aschermittwoch bleiben.
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