Rund 12 Kilometer – knapp drei Stunden, mittelschwer, teils befestigt, teils unbefestigt.
Startpunkt: Parkplatz am Begijnhofplein, 3090 Overijse
Knotenpunkte; 3, 328, 344, 327, 318, 319, 320, 201, Achtung!, 200, 314, 315, 316, 31, 327, 344, Achtung!, (30), 330, 3.
Anfahrt ÖPNV: STIB Metro 5 bis Endstation Herrmann-Debroux), dort De Lijn-Buslinien R75 oder R76 (verkehren tagsüber halbstündlich) bis Overijse Kerk oder De Leegheid sowie De-Lijn-Expresslinie X77 bis De Leegheid.
Von Michael Stabenow
Vom Matsche befreit – so zeigen sich derzeit nach etlichen feuchten Monaten die meisten Wanderwege rund um Brüssel. Vorbei sind die Tage, an denen man vor der Wahl stand, auf vertrauten, befestigten Wegen zu wandeln, im Schlamm zu versinken oder die Wanderschuhe vorsorglich überhaupt nicht zu schnüren. Dieser rund zwölf Kilometer lange Rundweg, der weitgehend in Overijse sowie ein Stückchen in der östlichen Nachbargemeinde Huldenberg verläuft, bietet eine gute Mischung aus Auf und Ab sowie befestigten und unbefestigten Wegen.
Auch die Fans von typischen Brabanter Hohlwegen auf Kopfsteinpflaster kommen nicht zu kurz. Ausgangs- und Endpunkt der Rundwanderung ist der Parkplatz auf dem Begijnhofplein (Knotenpunkt 3) neben dem Schwimmbad und dem Kulturzentrum „Den Blank“ in der Ortsmitte von Overijse. Dort können sich auswärtige Besucherinnen und Besucher vor oder nach der Wanderung mit Informationen, aber auch mit örtlichen kulinarischen Spezialitäten eindecken.
Wir folgen vom Parkplatz aus der Beschilderung hin zu dem gegenüber der Sint-Martinuskerk gelegenen Punkt 328. Zunächst überqueren wir in nördlicher Richtung die Jan-Baptiste Dekeyserstraat und lassen in der Gebroeders Danhieuxstraat das Postamt links liegen. An der nächsten Ecke gehen wir nach rechts auf die Stationsstraat, die Haupteinkaufsstraße von Overijse, die uns in einer sanften Steigung zur Hauptstraße Brusselsesteenweg bringt (Punkt 328).
Gegenüber liegt die Sint-Martinuskerk, die Hauptkirche von Overijse, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Der Weg zum rund 1,4 Kilometer entfernt gelegenen nächsten Knotenpunkt 344 führt an den Gasthäusern Den Bonten Os und De Met vorbei nach oben. Ehe wir die Hauptstraße überqueren, können wir rechterhand das Standbild des in Overijse 1547 geborenen Philosophen Justus Lipsius sehen. Nach ihm ist das Hauptgebäude des Rates der Europäischen Union im Brüsseler Europaviertel benannt.
Am oberen Ende des Platzes folgen wir ein paar Schritte der Hauptstraße nach links und überqueren sie, um auf der Höhe eines chinesischen „Take-away“-Lokals nach rechts in den Kopfsteinpflasterweg Solheide abzuzweigen und weiter bergauf zu gehen. An der nächsten Ecke, an der sich eine kleine Backsteinkapelle befindet, können wir nach rechts in die Gasse Mollenberg abbiegen. So können wir uns einen Bogen sparen, der durch ein kleines Neubauviertel führt. Man kann aber zunächst noch ein paar Schritte weiter zum linkerhand gelegenen alten Friedhof laufen und den Blick über Overijse schweifen lassen.
Kurz vor der nächsten Kreuzung, an der wir nach links weiter gehen, befindet sich rechterhand ein grüner Bau, der eine ärztliche Gemeinschaftspraxis beherbergt. Über dessen Schönheit lässt sich trefflich streiten. An der nächsten Straßenecke gehen wir nach rechts und kurz auf die Kouterstraat, um gleich danach die erste Straße nach links – Kleinveldweg – zu nehmen. Wir laufen jetzt durch ein Viertel mit Einfamilienhäusern und zweigen dann hinter einer Rechtskurve nach links auf die Straße Korteveld ab.
Nach einigen hundert Metern nehmen wir am Punkt 344 die Luxemburglaan und anschließend – nach dem Punkt 327 – die Nederlandlaan. Sie führt uns bis zur Hauptstraße P. J. Taymanslaan, auf die wir nach rechts abbiegen. Die Straße verläuft leicht bergauf, ehe wir am Punkt 318 den mehr als 100 Meter über dem Meeresspiegel und gut 50 Meter über dem Ausgangspunkt in Overijse gelegenen höchsten Punkt der Wanderung erreichen.
Wir zweigen nach rechts ab auf den recht schmalen Groenweg. Hinter dem Punkt 319 tummeln sich rechts ein paar Zicklein – danach gehen wir rund 1,4 Kilometer auf dem Groenweg weiter. Beiderseits der Straße bieten sich schöne Aussichten auf Felder, Wiesen und Pferdekoppeln. Schließlich erreichen wir nach einem Abstieg auf einem Hohlweg mit Kopfsteinpflaster den in einer Senke gelegenen Punkt 320, an dem wir nach links und nach ein paar Schritten weiter nach rechts abbiegen.
Nun durchstreifen wir ein bewaldetes Stück und folgen dem Verlauf eines kleinen Bachs, bis wir an die asphaltierte Straße Kaalheide kommen und dort nach links abbiegen. Am Punkt 321 nehmen wir rechts die Straße Lindaal und laufen, nun im Ortsteil Eizer, wieder ein Stück an Einfamilienhäusern vorbei, ehe es nach einer Rechtskurve wieder bergauf geht – natürlich auf Kopfsteinpflaster.
Auf der Höhe – kurz nach Überquerung der Gemeindegrenze zwischen Overijse und Huldenberg – öffnet sich die Landschaft mit reizvollen Blicken über das Plateau. Am Punkt 201 nehmen wir den Feldweg – Vanderkelenstraat – nach links. Er stößt nach einigen Minuten auf einen weiteren Feldweg. Während die Wegmarkierung nach links hin zum Punkt 202 weist, zweigen wir hier nach rechts ab und gehen in südlicher Richtung zwischen den Feldern weiter. An der nächsten Wegkreuzung biegen wir nach rechts auf einen weiteren Feldweg (Onze-Lieve-Vrouwweg) ab, der beiderseits von Sträuchern gesäumt ist und uns schließlich zum Punkt 200 bringen wird.
Nach wenigen hundert Metern sehen wir rechterhand einen abgezäunten Tannenwald. Er gehört zu einem von dieser Stelle nicht einsehbaren stattlichen Anwesen. Wir befinden uns nun in einem Vogelschutzgebiet, in dem man nicht nur Fasanen und Mäusebussarden begegnen kann, und gehen anschließend, natürlich – auf einem Hohlweg mit Kopfsteinpflaster, wieder bergab. An dessen Ende nehmen wir rechterhand die Straße Kaalheide, die wir am Punkt 200 wieder nach halblinks verlassen. Auf dem anschließenden – namenlosen – Feldweg und der Überquerung der Gemeindegrenze zu Overijse eröffnet sich rechts eine Aussicht auf eine weitgehend naturbelassene Landschaft.
Am Ende des Feldwegs (Punkt 314) gehen wir auf der Straße Hellekouterweg ein paar Meter leicht bergauf, um gegenüber einer zum Verweilen einladenden Picknickbank am Punkt 315 nach links auf der Walravenbosstraat in Richtung des Punkts 316 weiter zu laufen. Hinter dem links gelegenen Gelände eines Gebrauchtwagenhandels kommen wir wieder auf einen – dieses Mal – unbefestigten Hohlweg. Am Punkt 316, an dem sich der Blick auf ein Wäldchen und Felder eröffnet, zweigen wir nach links ab und bewegen uns auf einem – unbefestigten – Hohlweg wieder bergab.
Einige hundert Meter lang trennt der Weg ein Waldgebiet (rechts) von Wiesen (links). Am Punkt 317 geht es dann nach rechts in den Wald hinein. Ehe wir die asphaltierte Belgiëlaan erreichen, sehen wir linkerhand ein frisch gerodetes Waldstück, das – nachhaltig – wieder aufgeforstet werden soll.
Am Punkt 327 schließt sich der Kreis unserer Wanderung. Wir biegen nach rechts auf die Nederlandlaan und anschließend die Luxemburglaan ein. Sie verlassen wir am Punkt 344 wieder nach rechts, um auf der Straße Korteveld – dieses Mal in südöstlicher Richtung weiter zu laufen. Wir gehen geradeaus und ignorieren den Wegweiser zum Punkt 344 an der Abzweigung zum Kleineveldweg. Die Straße Korteveld verläuft leicht bergab und mündet in die Kouterstraat, auf die wir nach links abzweigen. Nach wenigen Schritten geht es nach rechts in die steil bergab führende Ijskelderlaan.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein bewaldeter Höhenzug zu sehen. Wir laufen weiter hinunter, bis wir rechterhand einen kürzlich sanierten Teich erblicken. Die am Ufer stehende Backsteinruine umfasst die Überreste eines Anfang des 18. Jahrhunderts entstandenen Jagdpavillons. Er gibt Bestrebungen, ihn in der ursprünglichen Form zu restaurieren. Ob das gelingen wird, steht freilich in den Sternen.
Wir schlendern am nördlichen Ufer des Teichs in Richtung des Punkts 330 zu einer großen Kreuzung mit Ampeln. Rechts liegt das zunächst Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Schloss Kasteel van Ijse, das heute eine Grundschule beherbergt. Wer den Abzweig am ehemaligen Jagdpavillon verpasst hat, erreicht nach wenigen Schritten den Punkt 30 und kann dort nach rechts abbiegen, das südliche Ufer des Teiches säumen und dann ebenfalls zur Kreuzung gelangen.
Wir folgen weiter der Beschilderung zum Punkt 330, an dem wir das Flüsschen Ijse überqueren, dem Overijse seinen Namen verdankt. Wir biegen nach rechts ab und laufen an der Jean-Baptiste Dekeyserlaan entlang. Südlich der Straße erstreckt sich die Parkanlage Mariëndal mit einem Teich, in dem man gelegentlich Schildkröten sichten kann, sowie dem gleichnamigen Altersheim.
Rechterhand liegt eine erst seit dem Frühjahr zugängliche Parkanlage mit einem kleinen Teich. Kurz darauf kommen wir wieder zu dem linkerhand gelegenen Begijnhof, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Wer in Overijse einkehren und einen – oder mehrere – Happen zu sich nehmen will, hat außer den gegenüber der Sint-Martinuskerk gelegenen Gaststätten Den Bonten Os und De Met die über eine große Außenterrasse und etwas weiter, am Stationsplein gelegenen Brasserie Den Tram zur Auswahl.
Die Höchstparkdauer am Begijnhof beträgt – mit Parkscheibe – dreieinhalb Stunden. Zeitlich unbegrenzt lassen sich Autos zum Beispiel entlang dem nahegelegenen Terhulpensesteenweg oder – weiter westlich – an der Molendreef abstellen. Overijse lässt sich aber auch bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen – zum Beispiel den vom Brüsseler U-Bahnhof Herrmann-Debroux aus fahrenden De Lijn-Buslinien R75 und R76 erreichen. Von Montag bis Freitag verkehrt auch die Expresslinie X77, die den Bahnhof Herrmann-Debroux und das Zentrum von Overijse in knapp einer Viertelstunde verbindet.
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