Aktuell, Kultur

Deutsche Kultur im Flagey

Von Sandra Parthie.

In der Saison 2019/2020 steht Deutschland im Fokus des Brüsseler Kulturzentrums Flagey. „Les Deutschland“ haben Flagey und das Goethe-Institut ihr gemeinsames Projekt genannt, das jetzt am Wochenende mit Lesung und Musik startete.

Der laue Spätsommerabend war harte Konkurrenz für den Beginn des Kooperationsprogramms von Goethe-Institut und Flagey. Doch die Entdeckungsreise in die aktuelle deutsche Literaturszene konnte erfolgreich mithalten. Über 150 Gäste nahmen an der Auftaktveranstaltung mit deutschsprachigen Autoren und dem Musikquartett „Jens Düppe“ teil. Der Direktor des Flagey, Gilles Ledure, der deutsche Botschafter Martin Kotthaus und die neue Leiterin des Goethe-Instituts, Elke Kaschl-Mohni, eröffneten die neue Flagey-Saison mit Deutschlandfokus, die im Jahr vor der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die deutschen Lande jenseits etablierter Pfade und altbekannter Verortungen erlebbar machen will. „Les Deutschlands“ führt über Um- und auf Abwege hin zu bekannten und unbekannten Adressen der aktuellen deutschen Kulturszene.

Wenn die weiteren Veranstaltungen halten, was der Auftaktabend bereits anriss, dann können sich alle Interessierten auf einige wundervolle und inspirierende Wochen freuen. Die junge Autorin Olga Grjasnowa beispielsweise, bewies im Interview zu ihrem Buch „Gott ist nicht schüchtern“ viel Esprit auf der Bühne. Von überraschenden Einblicken in die eigene Biografie – sie sei als 11-jährige aus Russland nach Deutschland immigriert und habe mithilfe von „Hanni und Nanni“-Büchern deutsch gelernt, was ein ziemlicher Kontrast zur Lektüre von Hemingway auf Russisch gewesen sei – bis hin zur trickreichen Motivation seitens ihres Verlags, sie am Schreiben zu halten, war es wirklich spannend ihr zuzuhören. So ziemlich alle Antworten auf die Fragen von Moderatorin Nicky Aerts waren völlig unerwartet und führten in die verblüffendsten Richtungen.

Besonderer Bestandteil des Projekts „Les Deutschland“ ist die Initiative „Rent a German“. Die Idee bedarf etwas der Erklärung: Sie soll in Belgien lebende Deutsche mit Belgierinnen und Belgiern in den Dialog bringen. Eine Reihe prominenter Deutscher bieten dafür sich und originelle Aktivitäten zur Kontaktaufnahme an. Der deutsche Botschafter beispielsweise lädt zum „Speed Dating“, aber auch „Kaffeeklatsch“ sowie sportliche Aktionen sind Teil des Programms, das vom 2.-10. Oktober laufen wird.

Informationen zu allen Aktivitäten von „Rent a German“ und den Anmeldelink finden Sie auf der Website des Goethe-Instituts unter: goethe.de/belgien/rentagerman Anmeldung bis einschließlich 02.10.2019.

Mehr Informationen: www.goethe.de/bruessel – www.flagey.be

 

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