
Bayern schlägt neues Kapitel in der EU-Hauptstadt auf.
Von Thomas A. Friedrich (Text und Fotos)
„O`zapft is!“ ruft Bayerns EU-Staatsminister Eric Beißwenger, umringt von Kameras und Fotografen unter dem Jubel von 1.600 Gästen am Dienstagabend zur Eröffnung des zehntägigen Oktoberfestes. Die Weiß-blauen in der EU-Hauptstadt schlagen erstmals im Herzen des Europaviertels im Jubelpark auf. Die Brüsseler Wiesn laden vom 15. bis 25. Oktober täglich von 16 bis 23 Uhr ein.
„Das Brüsseler Oktoberfest ist ein Aushängeschild für den Freistaat sowie für bayerische Unternehmen und Verbände. Wir sind höchst erfreut, erstmals im Jubelpark Traditionspflege und Netzwerkbildung im Herzen des EU-Viertels zelebrieren zu können“, sagte Europaminister Eric Beißwenger bei der Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste unter weiß-blauem Festzelt-Himmel.
Umrahmt vom Autoworld Museum, dem Musée d’Art et d’Histoire und dem Militärmuseum steht für die Ausgabe 2025 des Oktoberfests in Brüssel mit der weitläufigen Esplanade erstmals ein Festgelände mit historischer Dimension zur Verfügung.
Nach dreijähriger Abstinenz hat die Stadt Brüssel den Organisatoren für die Ausrichtung des zehntägigen Volksfests den Bayern dieses Filet-Grundstück überlassen. Dies ist vor allem dem belgisch-deutschen Organisationsteam zu verdanken.
Prinz Merode belgischer-deutscher Brückenbauer
Prinz Albert-Henri de Merode, Präsident der Belgisch-Bayerischen Gesellschaft sowie gleichzeitig Diplom-Ingenieur und Architekt, fungierte im Organisations-Komitee als veritabler Brückenbauer zwischen Belgien und Deutschland. Als Organisator von Großveranstaltungen wie dem romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode mit über 80.000 Besuchern im Jahr 2024 hat er sein Organisationstalent bereits unter Beweis gestellt.
„Es freut mich besonders, das Oktoberfest mitzugestalten und in der europäischen Hauptstadt Brüssel die Tradition des Oktoberfestes zu etablieren“, sagte de Merode im Gespräch mit BelgienInfo am Eröffnungsabend. Die geladenen Gäste zeigten sich voll des Lobes angesichts des festlich hergerichteten Megazeltes mit durchsichtiger Außenhaut und Blick auf den Triumphbogen.
In der Leitung des Organisationsteams vertraute die bayerische Vertretung in Brüssel zu Recht ebenso auf den versierten belgischen Marketing- und Veranstaltungsprofi Paul Le Grand. Er gehört mit dem Management des historischen Ommegang und Großkonzerten auf der Grand Place zu den erfahrenen Event-Managern.
Weiß-blaues Ambiente und Empore setzen neue Standards bei Innenarchitektur
Neben der ansprechenden Dekoration und Aufteilung der abgegrenzten Tischreihen sowie einer Empore warteten die Zeltbauer mit einer in Brüssel so noch nie erlebten Inneneinrichtung auf.
Darüber hinaus ließen auch die aufgetischten bayerischen Gaumenfreuden keine Wünsche offen. Dafür sorgte das 80-köpfige Service-Team von Norbert Hartl, dem ehemaligen Betriebsleiter im Armbrustschützenzelt (1986 – 2024) auf den Münchner Wiesn sowie der versierte Bankett-Meister Josef Aicher. Schon bei der Ankunft trafen die Gäste an Ihren Tischen auf eine bayerische Wurst- und Käse-Spezialitätenplatte. Auch die inzwischen seit 2024 von der EU-Kommission nach sechsjährigem Anerkennungsverfahren als geographische Herkunftsangabe geschützte „Bayerische Brezen“ fehlte als Bestandteil der bayerischen Brotzeitkultur natürlich nicht.
Menü wartet erstmals mit veganischem Gericht und alkoholfreiem Bier auf
Das Menü-Angebot wartete außer mit Klassikern wie geröstetem Schweinefleisch in Biersauce nebst Knödeln und Apfel-Rotkraut auch mit neuen Akzenten auf: dazu zählte schmackhafte vegetarische Kost, Spinat-Knödeln mit Pilzsauce, Senfkohl und Grana Padano. Damit nicht genug. Die Münchner Spaten-Brauerei bot neben ihrem Traditions-Bräu in 1-Liter Glas- oder Keramik-Humpen auch alkoholfreies Bier sowie Spritz- sowie Radler-Getränke an.
Klänge der Oktoberfest-Kapelle brachten Besucher ins Disco-Fever und auf die Bänke
Für überschäumenden Spaß an der Freud sorgte die schmissige Hausband des Münchener Armbrustschützenzeltes “Platzl Oktoberfestkappelle”. Ihr Repertoire erschöpfte sich nicht nur in bayerischer Blasmusik in der Tradition der zahlreich in schmucker Uniform anwesenden Gebirgsschützen. So wie der musikalische Bogen seit langer Zeit auch in den vielfältigen Münchner Wiesn-Zelten eher einem Disco-Happening wie auf Sylt gleicht, brachte die sechsköpfige Band die Stimmung auch im Brüsseler Zelt deutlich vor Mitternacht zum Kochen. Mit den Songs „Lodi lodi-Lied“, „Völlig losgelöst“, „Skandal um Rosi“ und „Viva Colonia“ brachten die mitreißenden Musiker Jung und Alt rasch auf die Bänke.
Botschafter Martin Kotthaus bei Brüsseler Premiere 2025 mit von der Partie
Unter den Gästen im geräumigen Zelt fanden sich nicht nur Abordnungen von Kabinetten der fußläufig entfernten EU-Kommission, sondern auch manche EU-Abgeordnete, die es in zünftigen bayrischen Lederhosen und farbigem Dirndlkostüm von den musikalischen Darbietungen nicht lange auf den Sitzen hielt. Auch die elf Hauptsponsoren von BMW über Knauf und Siemens bis zur Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) waren mit eigenen Tischen für ihre Brüsseler Repräsentanzen vertreten. Ebenso durfte der deutsche Botschafter Martin Kotthaus bei dieser Premiere des Oktoberfestes im beliebten Cinquantennaire-Park natürlich nicht fehlen.
Brüsseler Oktoberfest-Tradition geht auf Ministerpräsident Franz-Josef Strauß zurück
Unter den ausgelassenen EU-Parlamentariern im Festzelt war auch die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) zu finden, Tochter von Franz-Josef Strauß, dem Initiator der Brüsseler Oktoberfestes,. Auf Wunsch des kurz vor dem ersten Brüsseler Termin verstorbenen Ministerpräsidenten wurde das weiß-blaue Event erstmals 1988 vom damaligen Europaminister Georg von Waldenfels als Volksfest in Brüssel eröffnet.
Nach dem bisher üblichen Veranstaltungsort auf der Place Jourdan und dem Ausweichquartier des Jahres 2017 in den Hallen von Tour & Taxis wurde in diesem Jahr mit dem 17. Oktoberfest in der EU-Hauptstadt ein neues Kapitel mit der Aufstellung des Oktoberfest-Zeltes im historischen Jubelpark aufgeschlagen.
Familientag am Sonntag, dem 19. Oktober, mit Folklore und Fun für Kinder
Programmdetails vor allem auch für den Familientag am Sonntag, dem 19. Oktober, finden sich auf: www.brusselsoktoberfest.eu
Infos und Tischbestellungen für Gruppen, Firmenabordnungen und Sponsoren über: info@oktoberfest-brussels.eu oder per Telefon: 02 541 03 60 sowie 00 49 2423 4080 340







DER absolute Erfolg: das Oktoberfest 2025 in Europas Hauptstadt. Die “Location” perfekt gewählt und dank intensiver Bemühungen unseres Prinzen von Merode verwirlicht. Monsieur le Grand trug seinen konstruktiven Teil dazu bei. Eine länderübergreifende Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesvertretung: BRAVO! 6 Jahre kein Oktoberfest, auch Corona geschuldet. Nicht nur 3 Jahre wie im Artikel behauptet. Ich war seit 1988 dabei. Kannte auch die 3 verschiedenen Ausweichquartiere, 2 davon absolute Flopps! Die Esplanade nun passend, was auf eine Fortsetzung in den nächsten Jahren hoffen lässt. Die Stimmung am Eröffnungsabend in der Tat genial, was in den Vorjahren eher nicht ht der Fall war. Geschuldet sicher der Musikkapelle. Karnevalsmusi wie auch auf der echten Wiesn geht halt immer! Das Essen vegetarisch sehr gut und schmackhaft. Der hweinsbraten, nicht geröstet, sondern gebraten, zu trocken. Die Brezn kaum mit ihrem bayerischen Original zu vergleichen. Immerhin alles umsonst bei der Eröffnung! Dient der Netzworkpflege. Vom 15.-25.10. dann 36€ Eintritt inkl. 1 Mass Bier. 3€ Garderobe. Das normale Publikum kam trotzdem!