Von Sandra Parthie.
Das Corona-Virus hat für viele Kunstschaffende zu einem drastischen Einbruch der Auftrittsmöglichkeiten und Einnahmen geführt. Gleichzeitig jedoch gibt es Kreative, die von der Krise inspiriert, neue Ideen entwickelt haben, wie die Show trotz allem weitergehen kann.
“Culture on Demand” nennt Andrej Krocker, eigentlich Politikberater, seine neue Künstlerinitiative, die Brüsseler Künstlerinnen und Künstler wieder mit ihrem Publikum vereinen soll. Kultur, von Musik bis Literatur, wird direkt in den Garten, vor die Haustür oder in den Hinterhof “geliefert”. Damit soll nicht nur der Corona-bedingten Einsamkeit begegnet, sondern auch den Kunstschaffenden Unterstützung zu Teil werden.
Über die private Plattform www.culture-on-demand.eu können Kulturinteressierte belgische Musikerinnen, Maler, Performerinnen oder Autoren für einen Corona-Abstandsregel-konformen Live-Act in privater Atmosphäre im eigenen Garten oder auf dem Hinterhof buchen.
Eine ähnliche Initiative, genannt “Kultursendung”, besteht bereits in Leipzig und erfreut sich dort großer Beliebtheit. Auch in Brüssel sollen in Zeiten geschlossener Konzerthäuser, Clubs oder Bars wieder Live-Kulturerlebnisse möglich sein. Initiator Krocker hat bereits erfolgreich ein Konzert im Privatgarten organisiert, an dem Dank Streaming via Zoom und Skype auch die nicht in Belgien lebenden Freunde und Bekannten der Buchenden ein weltweites Publikum abgaben. Die Musikerin Shelby Ouattara wiederum war nach einem Auftritt in einer Garageneinfahrt, an dem die gesamte Nachbarschaft teilhaben konnte, begeistert: “es war so gut, endlich wieder vor Publikum zu spielen”.
Die Initiative könnte auch nach Corona weitergeführt werden, meint Gründer Krocker: “Ein Dinner oder Picknick mit professioneller musikalischer Begleitung für einen selbst oder als Geschenk, trifft vielleicht auch sonst auf Interesse.” Solange jedoch social distancing Regeln gelten, wird man weiter kreativ sein müssen, um Kunst und Kultur live zu genießen.
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