Die belgische Fußballnationalmannschaft hat sich mit einem wenig erquickenden Auftritt im Viertelfinale gegen Argentinien von der Weltmeisterschaft in Brasilien verabschiedet. Nach vier Siegen infolge reichte den Südamerikanern eine Nachlässigkeit in der belgischen Abwehr, um den einzigen Treffer des Abends zu erzielen. Nach einem kleinen Fehler von Kapitän Vincent Kompany sprang der Ball in der siebten Minute mehr zufällig vor die Füße des einschussbereit positionierten Higuain, der sich diese Einladung nicht nehmen ließ. Mit einem sehenswerten Volleyschuss ließ er Thibaut Courtois im Tor der Belgier keine Chance.
Was danach folgte, war mehr Krampf als Kampf. Argentinien war fortan nur noch auf Spielzerstörung aus, Belgien – wieder mit einem enttäuschenden Eden Hazard – fehlten die kreativen Rezepte, um die argentinische Abwehr zu knacken.
Auch auf den zahlreichen Fanmeilen in der belgischen Heimat war die Stimmung dementsprechend. In Genk trotzten zirka 5.000 Zuschauer auf dem ehemaligen Zechengelände in Winterslag Regen, Wind und Wetter, das passend zum Spiel der Belgier war. Stimmung mochte bei den äußeren Umständen nicht wirklich aufkommen. Das frühe Tor der Argentinier war ein echter Stimmungskiller.
Auch wenn das Erreichen des Viertelfinals an sich schon ein großer Erfolg für die jungen Roten Teufel war, war bei diesem Turnier und sicher gegen diese spielerisch nicht überzeugende argentinische Mannschaft sicher mehr drin. Mit de Bruyne, Vertonghen, Fellaini und dem – mittlerweile – erfahrenen Abwehrchef Vincent Kompany hat diese Mannschaft ihr Potenzial noch lange nicht verspielt, im Gegenteil. Die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre zahlt sich immer weiter aus. Mit Thorgan Hazard, Maxime Lestienne und vielen anderen stehen schon neue Talente bereit, die nur darauf warten, von Bondscoach Marc Wilmots eine Chance bei den Roten Teufeln zu bekommen.
Armand Demeulenaere
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