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2025 – Art-Déco-Jahr in Brüssel

Villa Empain

Von Heide Newson

Das Jahr 2025 ist das Art Déco-Jahr, auch in Brüssel. Es markiert das 100-jährige Jubiläum der „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ in Paris im Jahr 1925. Diese Weltausstellung gilt als Geburtsstunde des Art Déco und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Kunst und Architektur weltweit, einschließlich Brüssel. In Europa und dem Rest der Welt wollte man den neuen Stil präsentieren, der im Begriff war, Architektur, Innenarchitektur, Möbel, Glas, Schmuck und andere dekorativen Künste im Sturm zu erobern. Und in Brüssel verspricht der Mai eine spannende Art Déco-Zeit für Architektur- und Kunstliebhaber zu werden. Er bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, das reiche Art-Déco-Erbe der belgischen Hauptstadt zu entdecken und zu feiern.

Vierzehn Ausstellungen sind an verschiedenen Orten in Brüssel geplant, die unterschiedliche Aspekte des Art Déco beleuchten. Dazu gehören Ausstellungen über weibliche Designerinnen, Skulpturen und vieles mehr. Das vielseitige Programm wird eine Vielzahl von Veranstaltungen umfassen, darunter Vorträge, Konzerte und thematische Erkundungen des Art Déco in verschiedenen Bereichen, wozu auch die Gastronomie gehört.

Ein Höhepunkt wird die Art Déco-Woche sein, die vom 12. bis 18. Mai Brüssel mit dem Geist der Goldenen Zwanziger zum Leben erwecken soll. Zudem werden Organisationen wie Arau, Arkadia, die Brussels Art Déco Society oder Pro Vélo spezielle Führungen anbieten, um die architektonischen Schätze der Stadt zu entdecken
Ein großer Erfolg war bereits das Brüsseler Nouveau & Art Déco (BANAND) Festival, das einen besonderen Fokus auf Besuche von Art Déco-Häusern und Gebäude legte, die der Öffentlichkeit ansonsten unzugänglich sind.

Brüssel beherbergt eine Fülle an beindruckenden Gebäuden dieser Kunstrichtung. Wer kennt nicht die Villa Empain, ein ikonisches Gebäude, das heute als Kunst- und Kulturzentrum dient, oder das ehemalige Rundfunkhaus, das Flagey, bekannt für seine markante Architektur und Akustik, das vor Jahren fast den Bulldozern zum Opfer gefallen wäre.

Wenn man die prächtige Villa Empain auf der Avenue Franklin Roosevelt betrachtet, mag man kaum glauben, dass dieses architektonische Juwel jahrelang vernachlässigt wurde. Das Anwesen wechselte mehrfach den Besitzer, bis es schließlich von der Stiftung Fondation Boghossian erworben wurde, die dort ein Zentrum für Kunst und den Dialog zwischen östlichen und westlichen Kulturen einrichtete und ihre Türen seit 2010 der Öffentlichkeit öffnet.

Prototypen des Brüsseler Art Déco sind das Rathaus der Gemeinde Forest oder das Palais des Beaux-Art (Bozar), das einige Elemente dieser Kunstrichtung aufweist. Weitere bemerkenswerte Art Déco-Gebäude sind das Haus der Europäischen Geschichte oder der Brüsseler Zentralbahnhof. Vielversprechend ist auch der Besuch eines versteckten Juwels mit einem eleganten Art Déco-Interieur, das Hotel Espérance, oder die historische  Taverne “Falstaff” neben der Börse, die viele Art-Déco Elemente aufweist.

Die zehn wichtigsten Art Déco-Häuser in Brüssel präsentiert etwa “Visit Brussels”, eine umfassende Übersicht findet sich auf der Seite “Inventar des Architekturerbes” der Region Brüssel-Hauptstadt.

 

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