
Von Heide Newson
Vom 7. bis 14. September präsentierte die „Goodwood Art Gallery Echoes of Realms“ die letzte belgische Einzelausstellung der multidisziplinären Künstlerin Shailey Shah vor ihrer Übersiedlung nach Mumbai im Oktober.
Kuratiert von Lawrence Murray (Guilloche Group) entfaltete sich die Ausstellung im historischen Ambiente des ehemaligen „Jacob-Jordaenshuis“ in Antwerpen, in dem die „Goodwood Art Gallery“ heute beheimatet ist.
Shailey Shah, 1997 in Antwerpen geboren, hat eine kühne Praxis entwickelt, die Malerei, Skulptur, Installation und Video umfasst. Ihre Arbeiten erkunden Themen wie Identität, kulturelles Erbe, Feminismus und Wahrnehmung und hinterfragen oft, wie persönliche Geschichten mit größeren gesellschaftlichen Strukturen verflochten sind.
Mit „Echoes of Realms“ schuf Shah eine immersive Umgebung, die neue und bestehende Werke vereinte. Die Ausstellung spiegelte ihre fortwährende Suche nach Schwellenräumen – kulturell, materiell und emotional – wider. Durch Schichten von Textur, Form und Geste luden die Werke das Publikum in Bereiche ein, in denen Sichtbares und Unsichtbares aufeinandertreffen und sowohl Erinnerung als auch Möglichkeit anklingen.
Die Schau war mehr als eine Ausstellung; sie war ein Fest und ein Abschied. Für Shah markierte sie den Abschluss eines wichtigen Kapitels in Belgien, wo sie durch Ausstellungen, Residenzen und experimentelle Projekte eine prägende Präsenz in der zeitgenössischen Kunstszene war. Obwohl „Echoes of Realms“ ihre letzte Einzelausstellung in Belgien war, bleibt ihr Werk im Land sichtbar, aktuell mit „Dream Catcher“, einer Keramikinstallation in einer Gruppenausstellung in der „Apotheek De Bond“ in Leuven/Louvain (organisiert von Vitriën).
Mit dem Wechsel nach Mumbai führt sie ihre Auseinandersetzung mit Hybridität, Zugehörigkeit und Transformation in einem neuen Kontext fort – eine Rückkehr zu ihren indischen Wurzeln und eine Erweiterung ihrer künstlerischen Reise.
Von Publikum und Kolleginnen und Kollegen herzlich aufgenommen, klang „Echoes of Realms“ sowohl als Kulmination als auch als Schwelle nach. Im einzigartigen historischen Umfeld des „Jacob-Jordaenshuis“ betonte Kurator Lawrence Murray Shahs Fähigkeit, kulturelles Gedächtnis in zeitgenössische Formen zu verweben und diesem Abschied sowohl eine ortsspezifische als auch universelle Dimension zu verleihen. Shailey Shah verlässt Belgien nicht mit einem Ende, sondern mit einer Öffnung – einem Echo, das über Grenzen hinweg nachhallen wird.
Über die Künstlerin

Shailey Shah (geboren 1997 in Antwerpen) ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die mit Malerei, Skulptur, Video und Installation arbeitet. Ihre Praxis untersucht Identität, Wahrnehmung und Repräsentation und wird häufig von ihrem multikulturellen Hintergrund und einer feministischen Perspektive geprägt. Sie hat umfangreich in Belgien ausgestellt und an
mehreren Künstlerresidenzen teilgenommen. Im Oktober 2025 wird sie nach Mumbai ziehen, um ihre internationale Karriere weiter auszubauen.







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