Von Rainer Lütkehus
Es ist ein Prestige-Vorhaben für Belgien. Nun nimmt es konkrete Formen an: 23 Betonfundamente für die künstliche Energie-Insel “Prinzessin Elisabeth” sind fertig und werden im Sommer in die Nordsee, 45 km von der belgischen Küste entfernt, versenkt. Das teilt der belgische Stromnetzbetreiber Elia mit, der sie bauen lässt und betreiben will. Die großen, jeweils 22 Tonnen schweren Betonblöcke bilden die Außenwände der künftigen, etwa 14 Fußballfelder großen künstlichen Energie-Insel. Ende 2026 soll sie fertig sein und wäre damit weltweit die erste künstliche Energieinsel.
Die Hochspannungsinfrastruktur auf der Insel soll zunächst die Stromkabel der umliegenden Windparks einer Offshore-Windparkzone bündeln. Später soll die Insel Knotenpunkt für künftige Interkonnektoren mit anderen EU-Ländern werden und damit den Stromaustausch zwischen den Nordsee-Anrainer-Staaten ermöglichen. Bis 2030 soll über die Insel eine installierte Kapazität von 3,5 Gigawatt übertragen werden können.
“Belgien ist seit langem ein Pionier in der Offshore-Windenergie, und durch weitere Innovationen festigen wir unsere Position für die Zukunft”, sagte der belgische Premierminister Alexander De Croo in der niederländische Hafenstadt Vlissingen, von wo die Betonfundamente demnächst verschifft werden. Die Fundamente für die Insel wurden vom belgischen Konsortium, zu dem Jan De Nul und DEME gehören, gebaut.
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