Von Heide Newson.
Zwanzig Jahre lang wurde ein wunderschöner öffentlicher Park, auf dem im Jahr 1875 die Pferderennbahn von Uccle/Boitsfort errichtet worden war, dem Verfall preisgegeben. Lange Zeit war seine Zukunft ungewiss. Nun wird dem grünen Paradies ein neues Leben eingehaucht.
Heruntergekommen sei der Park, verwildert, trostlos. Die einst leuchtende Pferderenntribüne und die unter Denkmalschutz gestellten Gebäude seien mit unschönem Graffiti bedeckt. Das Areal, wo sich einst lange Menschenschlangen zu Pferderennen gebildet hätten, sich die Brüsseler Bourgeoisie vergnügt habe, glückliche Kinder getobt hätten, sei viel zu lang ein verwaister Ort gewesen, so Michel Culot, Vorstandsvorsitzender von „Drohm Invest“, anläßlich einer Pressekonferenz. Er ist für das Gesamtkonzept „Drohme Melting Park“ zuständig.
Seit mehr als 15 Jahren fühlt sich Culot von dem 32 Hektar großen Park und seiner intakten Natur magisch angezogen. Jahrelang überlegte er mit den Verantwortlichen der Region Brüssel und belgischen Investoren, wie man diese grüne Idylle künftig am besten nutzen könne. Dabei schwebte ihm ein multikultureller, familienfreundlicher Park vor, der für Jung und Alt etwas zu bieten habe. Eintrittsfrei, mit Sportaktivitäten, Restaurants, Festivals, Musik- und Kulturevents, sollte er als öffentlicher Park genutzt werden, so sein Plan.
Von unterschiedlichen Vergnügungs- und Themenparks, z.B. dem Parc de la Villette in Paris oder dem Britzer Garten in Berlin habe er sich inspirieren lassen. Einen Vergnügungspark, in dem der Gewinn und der Adrenalinkick mit schwindelerregenden Attraktionen im Vordergrund steht, nein, den wollte er jedoch nicht aus dem Boden stampfen. Im Vordergrund sollte vielmehr ein nachhaltiger familienfreundlichen Mix, eine sehr natürliche Freizeitgestaltung und die Liebe zur Natur und Geschichte stehen. Jetzt stehe das mit 15 Millionen veranschlagte Konzept, das nach langem Hick-Hack von den Investoren, der Brüsseler Region sowie den Brüsseler Bürgern mitgetragen werde. Der „Drohme Melting Park“ solle als ein öffentlicher Park erhalten bleiben, auch um die Befindlichkeit der Nachbarschaft zu berücksichtigen.
Der Golfplatz bleibt
Schon jetzt ist der vergessene, etwas mysteriöse Park, der an den Forêt de Soignes grenzt, mit Leben erfüllt. Einige bereits renovierte Gebäude werden für diverse Events genutzt. Das „Maison de la Foret”, das die Besucher für eine gesunde Umwelt sensibilisiert, wird der Ausgangspunkt zu kostenlosen Aktivitäten, zu organisierten Wanderungen, naturbezogenen Events und viel Sport sein. In Zusammenarbeit mit „Bruxelles Environnement“ sind ein riesengroßer Spielplatz für unterschiedliche Altersgruppen, eine Brasserie und ein schickes Restaurant ebenso wie Picknick-Plätze eingeplant.
Der im Jahr 1987 eingerichtete wirtschaftlich erfolgreiche Golfplatz bleibt nach diesen Plänen in seiner jetzigen Form erhalten. Eine Gebühr wird jedenfalls für Minigolf, besonders spektakuläre Musikfestivals oder die Anmietung von Sälen erhoben, alle anderen Aktivitäten sind gratis.
Eine glorreiche, familienfreundliche, ökologische Zukunft wird dem Park assistiert. Nach Beendigung der Bauarbeiten, Anfang des nächsten Jahres, wird voll durchgestartet. Aber schon jetzt kann sich jeder dem Zauber des Parks mit seinen unterschiedlichsten Aktivitäten hingeben.
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