Von Michael Stabenow
Ob Märzsonne oder nicht – die Veranstalter der 52. Brüsseler Buchmesse zeigen sich zuversichtlich. So rechnen sie damit, dass sich vom 13. bis 16. März rund 80000 Besucherinnen und Besucher auf der jährlich stattfindenden „Foire du livre de Bruxelles (Foire du livre) tummeln werden. In diesem Jahr kommt neben der französischsprachigen der deutschsprachigen Literatur als „Ehrengast“ unter dem Motto „Wanderlust: Voyager à travers la littérature de langeue allemande“ eine herausgehobene Stellung zu.
Das in enger Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse organisierte und unter anderen vom Auswärtigen Amt in Berlin mitfinanzierte Programm bietet einen Querschnitt durch Literatur und andere künstlerische Beiträge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein sowie Luxemburg. Zur Eröffnung der Veranstaltung am Abend des 12. März steht gleich ein Auftritt der auf Vorstellungen vor Publikum „Spoken Word“-Künstlerin Jessy James LaFleur auf dem Programm. Sie stammt aus dem ostbelgischen Kelmis, wohnt aber seit einiger Zeit in der ostdeutschen Oberlausitz.
Auf der auch in diesem Jahr auf dem Brüsseler Messegelände Tour&Taxis stattfindenden Buchmesse wird es einen 100 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand für deutschsprachige Werke geben. Zu den auf der Buchmessen anwesenden Publikumsmagneten werden „feste Größen“ wie Daniel Kehlmann, und Bernhard Schlink, aber auch andere bekannte Autoren wie der im Gespräch mit der französischen Schriftstellerin Vanessa Springora angekündigte Schweizer Lukas Bärfuss, der Österreicher Reinhard Kaiser-Mühlecker sowie die Ostdeutsche Antje Rávik Strubel gehören.
Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit dem in luxemburgischer Sprache schreibenden Schriftsteller und Comiczeichner Lucien Czuga und mit der georgisch-deutschen Autorin und Schriftstellerin Nino Haratischwili. Rund 30 deutschsprachige Verlage werden in Brüssel mit ihren Angeboten vertreten sein. Die Buchmesse ist traditionell auch ein Treffpunkt für Autoren, Übersetzer, Verleger und Vertriebsfirmen.
Vor dem Hintergrund der aktuell polarisierten Stimmungslage dürfte die für den 14. März um 14 Uhr angekündigte Lesung des aus dem sächsischen Zwickau stammenden Jakob Springfield mit Spannung erwartet werden. Der sich nicht zuletzt mit den Herausforderungen durch den Rechtsextremismus, befassende Autor hat zunächst mit seinem 2022 erschienene Werk „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ Bekanntheit erlangt. Das jüngste Werk des Ende des Monats 23 Jahre alt werdenden Autors trägt den Titel „Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert. Warum das Erstarken der Rechten eine Bedrohung für uns alle ist.“
Wer sich auf der Buchmesse nicht auf den Schwerpunkt deutschsprachiger Werke konzentrieren will, hat in Brüssel bei insgesamt mehr als 350 angekündigte „Begegnungen“ regelrecht die Qual der Wahl. Zu den gut 1200 angekündigten Gästen zählen nicht nur die mit zahlreichen Literaturpreisen bedachte Amélie Nothomb, sondern auch eine Schar noch unbekannter Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Foire du livre 2025, Tour&Taxis – Eingang Rue Picard 3 und 7, 1080 Bruxelles, Parkplatz : Avenue du Port 88.
Öffnungszeiten: Am 13.,15. und 16. März von 10 bis 19 Uhr sowie am 14. März von 10 bis 21 Uhr; Eintrittskarten können kostenlos unter folgendem Link angefordert werden: Foire du livre de Bruxelles 2025 – Foire du livre 2024 // Inscriptions
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