Von Heide Newson
Am 12. November fand bereits zum 16. Mal das Hessische Weinfest in der Hessischen EU-Vertretung in Brüssel statt. Und wie in den Vorjahren war es rappelvoll.
Kein Wunder – der Weinbau hat in Hessen Tradition, die Weine sind top, und die hessische Gastfreundschaft ebenso. In entspannter Atmosphäre konnten die Weinliebhaber in der Landesvertretung auf Entdeckungsreise der Wein- und Sektvielfalt des schönen Bundeslandes gehen, die edlen Tropfen verkosten und genießen. Manfred Pentz, hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, sprach das Grußwort und hieß alle Gäste willkommen. Sie erfuhren, dass Hessen auf eine 900-jährige Weinbau-Tradition zurückblicken kann, sich die Winzer diese Tradition bewahren und weiter entwickeln. Dabei nutze man die modernsten und nachhaltigsten Weinbautechniken.
Die Resultate dieser Bemühungen können sich sehen lassen. An allen Ständen wurden Spitzenweine angeboten, die mit viel Lob bedacht wurden. Weinbaubetriebe aus dem Rheingau und der hessischen Bergstraße präsentierten ihre Erzeugnisse, die die Einzigartigkeit hessischer Weine widerspiegelten. Mit einigen Weinkennern tauchte ich in ein kleines Weinanbaugebiet der hessischen Bergstraße ein und war begeistert von der exzellenten Qualität und Vielfalt ihrer Erzeugnisse. Mit einem “herzlich willkommen bei den Bergsträßer Winzern“, wurden wir begrüßt. „In unserem Sortiment finden Sie sicherlich ihre (Wein-) Favoriten,“ versprach uns die nette junge Dame, die uns viel über die ideale Lage an den vielen steilen Lagen der hessischen und badischen Bergstraße, sowie die Qualitätsphilosophie der Winzer erklärte. Ihre Leidenschaft und ihr Einsatz seien die Garanten für hervorragende Spitzenweine, wovon wir uns sogleich überzeugen konnten. Ralph Kamphöner, ein echter Weinkenner, meinte, dass ich, nachdem ich bereits einen Riesling Kabinett, einen Chardonnay, einen weißen Burgunder getestet hatte, unbedingt den roten Riesling Kabinett Heppenheimer kosten solle, was ich mir nicht zweimal sagen ließ. Welch eine Meisterleistung des Winzers, dachte ich beim ersten Schluck, feinherb, dennoch ein wenig fruchtig, so ganz nach meinem Geschmack.
Ich sprach die Winzerin auf die aktuelle Diskussion über die eventuellen Gesundheitsgefahren durch den Weinkonsum an. Sie meinte, dass die in den einzelnen EU-Staaten unterschiedliche Einstufung, was risikoloser Alkoholkonsum bedeutet, es radikalen Gegnern von Alkohol jedenfalls leichter mache, ihn generell zu verteufeln. Zu den Warnern gehöre mittlerweile auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die alte Volksweisheit „ein Glas Rotwein ist gut fürs Herz“ nicht mehr gelten lasse, und die Meinung vertrete, dass die geringste Menge von Alkohol das Krebsrisiko erhöhe. Aber es gebe auch andere Experten, die sich einig seien, dass mäßiger Konsum von Wein in Kombination mit einer gesunden Ernährung und einem gesunden positiven Lebensstil positive Auswirkungen auf die Gesundheit habe.
Aber für Hessens Gastfreundschaft ist es ohnehin selbstverständlich, zu Wein oder Winzersekt auch kulinarische Spezialitäten der regionalen Küche zu servieren. Zur leckeren Auswahl standen u.a. herzhafte Wurstplatten, hessischer Zwiebelkuchen, gekochte Eier mit grüner Soße, Original Frankfurter Würstchen mit Kartoffelsalat, Hessischer Blechkuchen, saisonales Obst. Abgesehen davon konnte man auch alkoholfreie Weine verkosten, auf die die amtierenden Weinköniginnen aus dem Rheingau und von der Hessischen Bergstraße hinwiesen.
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