„Viel zu wenige kennen uns: Das soll sich ändern!“, Mit diesen Worten eröffnete der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Karl Heinz Lambertz, die Wanderausstellung „Die deutschsprachige Gemeinschaft – unbekanntes Belgien“ im Espace Wallonie de Bruxelles. „Schon seit dem letzten Jahrhundert basteln wir an diesem Projekt“, bemerkte Lambertz.
Gestatten Sie, eine Frage: 73.600 Einwohner, 854 km² Fläche, 32 Prozent der Bevölkerung unter 18 Jahren, 40 Prozent Wald, 9 Gemeinden… Was ist das? Wie bitte, Sie wissen es nicht? Das sind einige Zahlen aus der kleinsten, jüngsten und östlichsten aller belgischen Gemeinschaften: der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Mit diesen Fakten starten die neue Wanderausstellung „Die deutschsprachige Gemeinschaft – unbekanntes Belgien“ und das dazu gehörige Video. Sie möchte die Gegend, die Menschen, die Traditionen, die Kultur, den Landstrich und die Potenziale der Deutschsprachigen in Belgien einem belgischen, einem europäischen und internationalem Publikum „wandernd“ näher bringen.
„Viel zu wenige kennen uns: Das soll sich ändern!“, mit diesen Worten eröffnete der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Karl Heinz Lambertz, die Ausstellung im Espace Wallonie de Bruxelles. „Schon seit dem letzten Jahrhundert bastelten wir an diesem Projekt“, bemerkte Lambertz mit seinem typischen Augenzwinkern und vermeldete nun stolz den Auftakt der konzertierten Aktion, die Deutschsprachige Gemeinschaft in all ihren Facetten zu präsentieren.
Ein langer Weg nach Belgien
Die wechselvolle Geschichte der deutschsprachigen Region dokumentiert die Ausstellung dabei recht eindrucksvoll. Die deutschsprachigen Belgier mussten einen langen und harten Weg gehen, bis sie ihren Platz im belgischen Föderalstaat gefunden hatten. Innerhalb von 150 Jahren mussten sie viermal ihre Nationalität wechseln – dreimal alleine zwischen 1919 und 1945!
Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist einer der kleinsten Gliedstaaten Europas, besitzt aber eine weitgehende Autonomie, verfügt über ein eigenes Parlament mit 25 Abgeordneten und hat eine eigene Regierung mit vier Ministern. Das belgische Gebiet, in dem man deutsch spricht, ist Teil der Provinz Lüttich und der wallonischen Region.
Kultur und Brauchtum definieren sich mit Karneval, Brauchtumsfesten und Feiertagen nach eher deutschem Muster. Mentalität und Speisekultur sind aber dem heiteren und raffiniertem burgundisch-französisch-wallonischem Savoir-Vivre verpflichtet. Von den Begrenzungen, dem Hier-und-Dort, dem Hin-und-Her der belgischen Ostkantone profitieren die deutschsprachigen Belgier heute. Ihre Region zeigt sich weltoffen, mehrsprachig und wirtschaftstüchtig. Dass die Gegend auch touristisch längst ein Publikumsmagnet ist und es sich wahrlich lohnt, diese deutschsprachige Region zu entdecken, zeigt die Ausstellung ebenfalls anschaulich.
Ab die Post!
Das Begleitvideo zur Ausstellung startet und endet mit einem sympathischen deutschsprachig-belgischen Postboten. Er lächelt uns an: “Ich bin Belgier, ich bin gerne deutschsprachiger Belgier, ich lebe und arbeite gerne in der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ und fährt mit seinem Rad los. Wenn Sie ihm folgen wollen, besuchen Sie zunächst die Ausstellung und danach sofort die deutschsprachige Region.
Die Ausstellung „Die deutschsprachige Gemeinschaft – unbekanntes Belgien“ ist im Espace Wallonie de Bruxelles, Rue Marché aux Herbes noch bis zum 29.12.2007 zu sehen. Nächste Etappe wird Namur sein, danach geht’s weiter innerhalb und außerhalb Belgiens.
Von Tanya Wittal-Düerkop
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