11,5 oder rund 8 Kilometer, knapp drei oder zwei Stunden, Ausgangspunkt: Parkplatz an der Sint-Kwintenskerk, Kerkdreef, 3210 Linden
Knotenpunkte: 5, 51, 54, 111, 18, 17, 110, 109, 113, 114, 115, 116, 120, 121, 119, 118, 117, 52, 5
Von Michael Stabenow
Östlich von Löwen erstreckt sich das Hageland. Es handelt sich um eine sanfte Hügellandschaft – teils bewaldet, teils Ackerland oder Wiesen. In den vergangenen Jahren ist, wohl auch wegen des Klimawandels, die Anzahl der Weinberge gestiegen. Ein Beispiel dafür befindet sich in der Nähe des Ausgangspunktes dieses 11,5 Kilometer langen und abwechslungsreichen Rundweges. Er beginnt bei der Dorfkirche Sint-Kwintens in Linden am Knotenpunkt 5.
Die weitgehend über Feld- und Waldwege, nur ausnahmsweise auf asphaltiertem Untergrund verlaufende Route führt uns zunächst auf einen schmalen Pfad parallel zu dem neben der Kirche gelegenen größeren Parkplatz nach Norden. Wer den Weinberg in Augenschein nehmen will, läuft entlang der Hauptstraße Nachtegalenstraat ein Stückchen nach links und kehrt dann zurück.
Der Rundweg geht von der Straße nach Norden ab und führt leicht bergauf in Richtung des Punktes 51 in den Wald hinein. Wir befinden uns nun im 35 Hektar großen Lindenbos, den wir einige hundert Meter hinter dem Punkt 54 wieder verlassen. Die Strecke verläuft nach einem Linksknick auf der schmalen asphaltierten Straße Prinsendreef zwischen Feldern nach ng Norden zum Knotenpunkt 111 in den 70 Hektar großen Chartreuzenbos hinein. Das Gebiet war bis zur Französischen Revolution Eigentum des Kartäuserordens, ehe es aufgeforstet wurde und in Privatbesitz überging. Seit 1996 ist es Eigentum der Region Flandern.
Lindenbos und Chartreuzenbos sind durch Laubbäume, vor allem Eichen, Buchen und Kastanien, geprägt. Inzwischen gibt es, wie im weiter südlich gelegenen Heverleebos, vermehrt Bestrebungen, die aus Amerika stammenden Eichen durch einheimische Arten zu ersetzen.
Über die Punkte 18 und 17 gelangen wir kurz hinter dem Punkt 110 an eine Lichtung mit einem nach Norden tief in das Hageland hineinreichenden schönen Ausblick. Etwas weiter südlich befindet sich ein kleiner Waldspielplatz, auf dem sich Klein (und Groß) austoben können.
Wir biegen anschließend am Punkt 109 nach Süden ab und erreichen nach einem bergab führenden Abschnitt freies Feld. Rechts taucht in der Ebene ein von braunen Sandsteinen gesäumtes Gebilde auf. Auf den ersten Blick erinnert es uns an ein frühgeschichtliches Heiligtum. Bei näherem Hinsehen handelt es sich aber um ein zur Abwechslung der vorbeiziehenden Wanderscharen errichtetes, ausgesprochen neuzeitliches „Labyrinth“.
Die Bezeichnung ist freilich etwas irritierend, da niemand Gefahr läuft, sich in dem „Labyrinth“ zu verirren. So führt der Weg in Schlingen ohne Ausweichmöglichketten zum Mittelpunkt und von dort aus wieder zurück.
Kurz darauf kommen wir am Punkt 113 an einer einladenden Picknickbank vorbei, neben der sich ein kleiner Parkplatz befindet. Es folgt in Richtung des Punktes 114, an dem wir nach links abbiegen, ein kurzes Stück asphaltierte Straße. Zwischen Weiden und Ackerland geht es über die Punkte 115, 116 und 120 zum Punkt 121. Dort zieht neben einer Parkbank und einer Rosskastanie die aus uns unerklärlichen Gründen hellblau umrahmte kleine Kapelle Onze-Lieve-Vrouw die Blicke auf sich.
Wir befinden uns jetzt südlich des Ortskerns von Kortrijk-Dutsel, laufen aber in südlicher Richtung weiter zum Punkt 119. Linkerhand, kurz vor der asphaltierten Straße, auf die wir nach links einbiegen, erstreckt sich das Anwesen „Jos Theys Boerderij“. Es handelt sich weniger, wie es der Name vermuten lässt, um einen Bauern-, sondern vielmehr um einen stattlichen Gasthof, der neben – zweifellos reichhaltiger – Kost auch Logis bietet.
Wir überqueren die etwas stärker befahren Straße Gobbelsrode und laufen parallel dazu weiter nach Süden zum Punkt 118. Von dort geht es zurück zur Straße Gobbelsrode. Diese verlassen wir nach einem kurzen Stück am Punkt 117 gen Westen. Die Wegführung ist nun leicht ansteigend. Sie führt durch Feld- und Wiesenlandschaft mit schönen Ausblicken über den Punkt 52 und dann – zuletzt durch den Südzipfel des Lindenbos – leicht bergab zum Knotenpunkt 5 und damit zum Ausgangspunkt der Wnderung in Linden zurück.
Wer eine kürzere, 8,5 Kilometer lange Strecke bevorzugt, kann am Knotenpunkt 114 weiter geradeaus gehen. Nach rund 400 Metern gelangt man am Punkt 57 an die aus dem 17. Jahrhundert stammende Speelbergkapel. Hier kann man sich zu einem Picknick niederlassen und eine schöne Aussicht genießen. Nach weiteren 600 Metern kommt man an den Punkt 52 und von dort – wie beschrieben – in die Ortsmitte von Linden zurück.
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