Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens lädt die asbl Domus “Sterbehilfe zu Hause” am Samstag 6. Oktober in Wavre zu einem Colloquium ein. Seit 1987 ist die Domus asbl eine staatlich anerkannte und inzwischen überaus aktive Gruppe. Zu den Fachkräften wie Ärzten, dem Hausarzt und Krankenschwestern gehören zwanzig ehrenamtliche Helfer.
Ihre Gründerin, Marie-Paule Mandy, Doktor der Psychologie und Ehrenpräsidentin von Domus berichtet, wie schon in frühen Jahren ihrer Krankenhaustätigkeit die Idee in ihr wuchs, mehr Hilfe und Menschlichkeit für Sterbende zu leisten. Beklemmend empfand sie die “Stille und das Flüstern”, das Sterbende in Krankenhäusern umgab. Oft allein gelassen in langen Fluren fand so mancher Patient den einsamen Tod. Das sollte und durfte nicht so bleiben, das musste geändert werden, nahm sich Dr. Marie-Paule Mandy vor.
Sie horchte sich um und erfuhr von einem “mouvement des hospices” (Krankenbetreuung im Hause) welches, von Kanada kommend, bereits in England praktiziert wurde. Die in London am St. Christopher Hospice arbeitende Ärztin Doktor Cisley Sanders, Spezialistin der Schmerzbehandlung, praktizierte bereits diese in den 80er Jahren ganz neuartige Methode: die Betreuung von Sterbenden zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung. Ehrenamtliche Helfer begleiten den Sterbenden und die Angehörigen, aber nur dem Arzt oder der ausgebildeten Krankenschwester war es gestattet, dem Kranken bei Schmerzen genau dosiertes Morphium zu verabreichen. Aus dieser Bewegung “mouvements des hospices” wurde mit den Jahren “la philosophie des soins palliatifs”, die Sterbehilfe zu Hause.
Seit 1987 ist die Domus asbl eine staatlich anerkannte und inzwischen überaus aktive Gruppe. Zu den Fachkräften wie Ärzten, dem Hausarzt und Krankenschwestern gehören zwanzig ehrenamtliche Helfer, die vor Einstellung eine besondere Ausbildung auf dem Gebiet der Sterbehilfe erhalten. Jedem freiwilligen Helfer wird ein Patient und deren Familie anvertraut, um die er sich 4-6 Stunden pro Woche kümmern muss. Der Helfer verpflichtet sich außerdem, einmal pro Monat an einer Versammlung unter Leitung der Direktion Domus teilzunehmen. Er erhältlich des Weiteren jährlich eine Fortausbildung, die größtenteils von Domus finanziert wird.
Die Sterbehilfe von Domus ist kostenlos. Hat die Familie einen Angehörigen verloren, so hilft Domus, sofern die Familie dies wünscht, auch in der Trauer und begleitet die betroffenen Menschen in der schweren Zeit danach.
Das Colloquium anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Domus findet am 6. Oktober 2007 von 8 h 30 bis 16 h 00 in Wavre statt:
Domaine de Longchamp
Avenue Doiceau 79
Salle Madeleine Clément
Telefon : 010/84 15 55
Link: www.domusasble.be
Autor: Sibylle Schavoir
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