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Rings um den „Rosengarten der Weltklasse“

8,5 Kilometer, rund zweieinhalb Stunden Laufzeit, leicht, gut zur Hälfte unbefestigt.

Startpunkt: Rosengarten Coloma, Joseph Depauwstraat 25, 1600 Sint-Pieters-Leeuw, Knotenpunkt 749, gelegen im Park am Eingang zum Rosengarten, Parkplätze an der Straße vorhanden.

Knotenpunkte: 749, 701, 700, 710, 708, 77, 73, 733, 735, 738, 711, 712, 700, 701

Erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln: De Lijn Bus 170 von Brüssel-Midi bis Sint-Pieters-Leeuw Kerk, Dauer rund 35 Minuten

Von Michael Stabenow

Wussten Sie, dass sich einer der größten Rosengärten Europas vor den Toren Brüssels befindet? Wenn nicht, dann sollten Sie einmal ein paar Blicke in das 22 Hektar große Areal der Schlossanlage Coloma im einige Kilometer südwestlich von Brüssel gelegenen Sint-Pieter-Leeuw werfen. Mit mehr als 3000 Sorten aus – fast  – allen Ecken der Erde kann der von der flämischen Naturschutzbehörde Natuur&Bos gepflegte und gerühmte „Rosengarten der Weltklasse“ aufwarten (Rosengarten Coloma | Agentschap voor Natuur en Bos).

Höhenmäßig überragt wird die Anlage von dem heute als Kulturzentrum dienenden, in seiner heutigen Erscheinung auf das 18. Jahrhundert zurückgehende Schloss Coloma sowie dem aus der gleichen Epoche stammenden Gartenpavillon. Über eine metallene Außentreppe gelangt man dort auf eine kleine Aussichtsplattform.

Von hier aus genießt man den Ausblick auf das Schloss und den  im Regelfall (außer montags) von neun Uhr morgens an zu besichtigenden Rosengarten Der Besuch des erst in den vergangenen Jahrzehnten errichteten sowie Stück um Stück um viele exotische Sorten erweiterten Rosengartens lässt sich vor oder nach einer rund 8,5 Kilometer langen Rundwanderung absolvieren. Sie hat manches an „Pajottenland pur“ zu bieten – jener leicht welligen, aus einem Wechsel von Feldern und Wäldchen bestehenden sowie von Pappelreihen gesäumten und zuweilen auch als „Toskana des Norden“ bezeichneten Landschaft vor den westlichen Toren der Hauptstadt.

Der eigentliche Rundweg beginnt rund 400 Meter vom Eingang zum Rosengarten (Knotenpunkt 749) entfernten, am Knotenpunkt 701 sowie der ursprünglich im gotischen Baustil errichteten Sint-Pieters-Kerk in der Ortsmitte. Die Bezeichnung „Rink“ des Platzes verweist auf die zunächst wohl im 10. Jahrhundert hier entstandene Siedlungsform eines Runddorfs (Rink | Inventaris Onroerend Erfgoed).

Wir verlassen den schönen Dorfkern in westlicher Richtung und, kurz darauf, hinter dem Punkt 700 den bebauten Teil von Sint-Pieters-Leeuw. Auf einer schmalen, auch gerne von Radfahrern genutzten asphaltierten Straße geht es rund 1,5 Kilometer weiter bis zum Punkt 708. Rechterhand liegt das vom Bach Zuun durchflossene Feuchtgebiet Volsembroek. Es ist naturbelassen, dicht durch Sträucher sowie Bäume bewachsen und zweifelsfrei ein guter Rückzugsort für Vögel und Vierbeiner.

Linkerhand erstreckt sich eine offene Feld- und Wiesenlandschaft, während rechts eine stattliche Anzahl der für das Pajottenland charakteristischen hohen Schwarzpappeln stehen. Nach einem Linksknick und einem kleinen Stück bergauf biegen wir hinter einem Bauernhof nach rechts auf einen schmalen, unbefestigten Pfad in Richtung des Punkts 77 ab. Nach einigen hundert Metern geht es wieder auf asphaltiertem Untergrund durch die vom einen oder anderen Gehöft geprägte Landschaft weiter. Nicht zu übersehen ist der in der Nähe gelegene, insgesamt etwas über 300 Meter hohe Fernsehturm.

Vom Punkt 77 aus verläuft die Route nun in nördlicher Richtung über den Punkt 76 und eine Brücke über den Bach Zuun zu dem 600 Meter entfernten Punkt 73. Hier zweigen wir nach rechts auf einen schmalen Pfad zum Punkt 733 ab. Zuvor haben wir linkerhand den die sanfte Hügellandschaft überragenden grünen Turm der Kirche des benachbarten Orts Oudennaken gesichtet. Der seit einigen Jahren nicht mehr für Gottesdienste genutzte Bau soll nach flämischen Medienberichteten Ende 2027 „entweiht“ werden und fortan als nichtkirchliche Begegnungsstätte dienen.

Der Weg führt durch ein Privatanwesen hindurch und anschließend an einem schmalen Rinnsal entlang leicht bergauf. Nach einer Rechts- und anschließenden Linkskurve sehen wir rechterhand das dichtbewachsene kleine Naturschutzgebiet Baesberg. Danach geht es durch eine offenere Landschaft zu einer befestigten Straße, auf die wir nach links abbiegen. Kurz darauf, am Punkt 733 verlassen wir sie wieder und laufen nach rechts auf einem unbefestigten Weg zunächst zum Punkt 735 und, das letzte Stück wieder auf asphaltiertem Untergrund, zu dem Punkt 733 sowie anschließend zum Punkt 736 weiter. Rechterhand erstreckt sich abermals bewaldetes Gelände.

Vom Punkt 736 aus kehren wir in südlicher Richtung zum Ortskern von Sint-Pieters-Leeuw zurück. Zuvor erreichen wir am Punkt 711 einen großen Teich, an dessen nördlichem Ufer wir zum Punkt 712 weiterlaufen. Wir stoßen nun auf eine leicht bergauf führende Hauptstraße. Sie können wir glücklicherweise schon kurz darauf verlassen und auf einem Kopfsteinpflasterweg sowie einem schmalen Pfad zunächst zum Punkt 700 und anschließend zum Ausgangspunkt der Rundwanderung (Punkt 701) und der linkerhand gelegenen, auch als „t´Gareel“ bezeichneten Gastwirtschaft „Kaffee de Gareelmaeker“ zurückkehren.


Fotgalerie

Fotos: Michael Stabenow

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