Der Präsident des Parlaments der DG, Alexander Miesen (PFF), hat beim Festakt zum Tag der DG im Kloster Heidberg in Eupen seine ganze Empörung über die Wahl des Republikaners Donald Trump zum neuen US-Präsidenten zum Ausdruck gebracht.
„Wenn, wie in den USA, ein Mann zum Präsidenten gewählt wird, der frauenfeindliche Parolen ausgibt, der gegen Volksgruppen hetzt, der glauben machen möchte, dass der Klimawandel eine Erfindung der Chinesen sei, um die US-Wirtschaft wettbewerbsunfähig zu machen, der ankündigt, Mauern bauen zu wollen, der Militärausgaben massiv erhöhen möchte und der allen Ernstes sagt, dass Belgien eine wunderschöne Stadt sei, und wenn zudem dieser Mensch dann von Sinnesgenossen auch noch als ein kleines Übel bezeichnet wird, wenn auch in Europa Parteien und Politiker Aufwind erfahren, die Menschen pauschalisieren und auf ihre Rasse und Kultur reduzieren, denen jede Lüge recht ist, um ihr Wahlziel zu erreichen, wenn Menschen gewählt werden, für die die Zukunft der Welt eine Mauer zwischen einzelnen Staaten ist, aus Angst vor Kriminalität und Flüchtlingsströmen, wenn all das Realität ist, ja dann ist der Populismus nicht mehr nur eine aufziehende Gefahr am Horizont, sondern dann hat er sich längst wie ein Schatten auf unsere Demokratie gelegt.“
Quelle: http://ostbelgiendirekt.be/alexander-miesen-schiesst-aus-vollen-rohren-gegen-donald-trump-114993
Schon zuvor hatte der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch, auf seiner Homepage kommentiert:
“Donald Trump hat im Wahlkampf Hass, Ausgrenzung und Egoismus gepredigt. Er hat angekündigt Mauern zu bauen. Er hat Minderheiten beleidigt und diskriminiert. Er hat sich über uns Europäer immer wieder herablassend und verächtlich ausgelassen. Er will das Pariser Klimaschutzabkommen noch am Tag seiner Eidesleistung aufkündigen. Seine Äußerungen waren geprägt von Aggressivität, Intoleranz, Unverständnis und Inkompetenz…
Das ist eine Gefahr für unsere Demokratie, denn durch Sprache, durch das, was wir sagen und schreiben, erzeugen wir Realität. Wenn Politiker dieses Instrument missbrauchen, wenn wir uns von unsachlichen Beleidigungen, Drohungen und Angstmacherei in die Enge treiben lassen, dann schwächen wir die Grundlagen demokratischer Entscheidungen und damit unsere eigene demokratische Legitimität. Das geht uns auch in Europa etwas an. Wir dürfen nicht übersehen, dass auch in Europa Rechtspopulisten mit ähnlichen Parolen und Methoden auf dem Vormarsch sind.
Wir müssen in Europa noch enger zusammenrücken. Und Europa muss den Dialog mit der neuen amerikanischen Regierung suchen. Alles andere wäre unvernünftig und es wäre ungerecht jenen Europäern und US-Amerikanern gegenüber, die an diese Beziehungen glauben und die Hoffnung auf eine gute und möglicherweise eine bessere Welt mit ihnen verbinden.”
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