Von Michael Stabenow
Einsilbig geht es bei den beliebtesten Vornamen in Belgien nicht zu. Vorbei scheinen die Zeiten, als Neugeborene zwischen Ostende und Arlon gerne mit Namen wie Kim, Bo, Noor, Lars, Brecht oder Finn bedacht wurden. Diesen Schluss lassen zumindest die jetzt vom belgischen Statistikamt Statbel veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2023 zu (Olivia und Noah: die beliebtesten Vornamen im Jahr 2023 | Statbel (fgov.be). Der beliebteste Mädchenname zählt zwar nur sieben Buchstaben, ist dafür aber sogar viersilbig: O-li-vi-a. Das fünfte Jahr nacheinander rangiert der Name an der Spitze. 587 Neugeborene verstärkten 2023 die belgische Olivia-Armada.
An zweiter Stelle der Mädchennamen findet sich Emma (423) – bis 2019 insgesamt 16 Jahre lang an der Spitze der Skala rangierend. Dahinter folgen nun Louise (365) sowie, gleichplatziert auf Rang vier, Lina und Sofia (jeweils 362). Zu den Aufsteigern des Jahres zählt Eva (352) mit einem Sprung vom elften auf den siebten Rang. Da trifft es sich gut, dass bei den Jungennamen Adam, 472 Mal vergeben, um einen auf Platz vier der Beliebtheitsskala geklettert ist.
Biblische Wurzeln hat auch Noah, mit 589 Nennungen das dritte Jahr in Folge der beliebteste Jungenname. Auf Platz zwei rangiert knapp dahinter Arthur (577), gefolgt von Liam (498), Adam (472) und Louis (463). Auf Rang 10 findet sich mit dem 35 Mal mehr als 2022 vergebenen Vornamen Matteo (297) der Fast-Aufsteiger des Jahres. Nur Ayden (155) konnte mit einem Zuwachs um 42 noch stärker zulegen.
Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern besinnen sich offenbar viele Mütter und Väter in Belgien dieser Tage der Generation ihrer Groß- oder gar Urgroßeltern, wenn es um das – lebenslängliche – Namensschicksal ihres Nachwuchses geht. Bei den Jungen sind Gaston (171 statt 138), Basile (170 statt 138), Maurice (181 statt 153), bei den Mädchen Juliette (325 statt 293), Clara (144 statt 124) oder auch Adèle (99 statt 86) im Aufwind.
Nicht verschwiegen werden sollte, dass der Lieblingsname für Mädchen – Olivia – 2023 insgesamt 49 Mal seltener vergeben wurde als im Vorjahr. Für die Nummer 2 der Rangliste – Louise – gab es sogar ein sattes Minus um 80. Schrumpfender Beliebtheit erfreuten sich zuletzt auch die Namen Mia (271 statt 339) und Mila (331 statt 395). Bei den Jungennamen konnte Noah zwar seine Spitzenposition verteidigen; der Name wurde allerdings 68 Mal seltener als im Vorjahr vergeben.
Die einst so gerne ausgewählten einsilbigen Vornamen für Mädchen und Jungen sucht man in der belgischen Beliebtheitsskala fast vergeblich: der in Flandern beliebte Mädchenname Noor wurde 2023 noch 204 Mal ausgewählt – ein Rückgang um 32 gegenüber 2022. Ähnlich steil bergab ging es bei den Jungen mit Finn (341 statt 280). Wer es einsilbig liebt, kann sich damit trösten, dass Lou – als Mädchenname – 227-fach und damit 63 Mal häufiger als im Vorjahr ins offizielle Geburtenregister eingetragen wurde. Noch größer war der Anstieg lediglich bei Eva (um 70 auf 352).
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