Die Madentherapie, bei der in Speziallaboren gezüchtete, keimfreie Maden eingesetzt werden, um chronische Wunden von abgestorbenem Gewebe und Bakterienbefall zu befreien, darf in Belgien wieder verschrieben werden. 2011 hatte die belgische Föderale Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (FAAG) diese Therapie aufgrund von Problemen bei der Standardisierung der Methode nicht weiter anerkannt. Dies meldete die Wochenzeitung „Flanderstoday“ kürzlich.
Dem Bericht zufolge kann die Therapie nur von einem Arzt verschrieben werden. Eine Behandlung kostet zwischen 150 und 300 Euro und wird nicht erstattet. Das „Wondzorgcentrum“ (Zentrum für Wundheilung), ein Start-Up, das von den Flämischen Behörden unterstützt wird, berichtete, dass Maden besonders nützlich sind beim Säubern von Wunden bei Diabetikern, älteren Patienten und Kranken, bei denen Antibiotika nicht mehr wirken.
Für eine Behandlung werden etwa 50 Maden der Goldfliege (Lucilia sericata) verwendet. Sie befinden sich in einem Beutel aus Gaze (=dünnes, halbdurchsichtiges Gewebematerial), der auf die Wunde aufgelegt wird. Die Aufnahme des abgestorbenen Gewebes erfolgt durch die Gaze hindurch und die Maden geben außerdem Verdauungssäfte ab, die desinfizierende Enzyme enthalten.
Mit Hilfe der Madentherapie kann das abgestorbene Gewebe innerhalb von vier Tagen entfernt und die Wunde gesäubert werden. Mit herkömmlichen Mitteln wie Salben und Antibiotika würde die Behandlung mehrere Wochen dauern.
Das „Wondzorgcentrum“ will das Interesse an der Therapie bewerten und prüfen, ob ein Antrag gestellt werden sollte, um die Therapie offiziell als Heilmethode anerkennen zu lassen, so dass die Kosten erstattet werden können.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.flanderstoday.eu/innovation/maggot-wound-treatment-again-allowed-belgium
http://www.wondzorgcentrum.be/tarieven/
Diesen Beitrag haben wir aus “Nachbar Belgien”, dem Newsletter der belgischen Botschaft in Berlin, entnommen.
Dies ist ein interessanter Bereich der Naturheilkunde. Ich weiß nicht, ob ich mich traue, so was zu probieren. Es ist aber schon faszinierend.