Von Egon C. Heinrich.
Die Brüsseler Nationale Oper La Monnaie/De Munt will in diesem Monat einen Beitrag zur Aufheiterung der Bevölkerung gegen die deprimierende Corona-Stimmung leisten. Wie könnte dies besser geschehen als mit der genialen, lebensfrohen Musik des Wolfgang Amadeus Mozart?
Da der Kulturbereich nach wie vor einem strengen Lockdown unterliegt, werden alle Aufführungen aus der Monnaie im Livestream ausgestrahlt, und zwar kostenlos für jedermann. Es handelt sich dabei also nicht um aufgezeichnete Produktionen aus der Vergangenheit, sondern um neue, einmalige musikalische Leckerbissen.
Der Reigen beginnt bereits am 3. Februar mit einem Liederabend der deutschen Tenöre Christoph Prégardien und seinem Sohn Julian. Sie werden Lieder von Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms, Silcher und Zilcher darbieten. Christoph Prégardien gilt seit vielen Jahren als einer der führenden Interpreten des deutschen „Lieds“ – einer besonders anspruchsvollen Gattung des klassischen Gesangs. Julian Prégardien kann durchaus mit seinem Vater mithalten.
Unter dem Titel „Mozart Akademie“ folgt dann am 7. Februar die Wiederholung eines berühmten Konzerts, das Mozart am 23. März 1783 im Wiener Burgtheater selbst dirigierte. Wie damals, so stehen auch diesmal deutsche Tänze, mehrere Arien, ein Trio sowie die Haffner-Symphonie auf dem Programm. Die Arien “Ruhe sanft, mein holdes Leben“ und „Schon lacht der holde Frühling“ lassen Assoziationen an die Corona-Pandemie aufkommen. Raphaël Pichon wird das Orchester der Monnaie dirigieren. Es singt die bekannte Mozart-Interpretin und Sopranistin Sabine Devieilhe.
Der Schauspieldirektor – eine Komödie mit Musik
Mozarts Singspiel „Der Schauspieldirektor“, uraufgeführt 1786 im Schloss Schönbrunn, ist eine Komödie mit Musik. Es geht um die Rivalität mehrerer Sängerinnen, von denen jede natürlich die Beste sein möchte! Zwischen den Diven steht der gestresste Schauspieldirektor. Am Ende kommt es zur großen Versöhnung und alle stimmen das hohe Lied auf die Kunst und das Publikum an. Der Musikchef der Monnaie, Alain Altinoglu, wird das lustige Treiben am 19. Februar auf der Bühne dirigieren.
Das Mozart-Programm der Monnaie endet dann am 21. Februar mit seiner Symphonie Nr. 39 (KV 543) und seinem Konzert für Flöte und Harfe (KV 299). Alain Altinoglu wird wieder dirigieren, die Harfe spielt Agnès Clément, die Flöte Matteo del Monte, beides Solisten des Orchesters der Monnaie. Musikfreunde sollten dieses Konzert nicht versäumen – es bietet das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen.
Das Programm und der Zugang zu den Aufführungen findet sich über www.lamonnaie.be
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