Ein Ei als Kunstwerk war das festliche Geschenk an Rudolf Wagner, Chefredakteur von “belgieninfo” und Vorsitzender seines Trägervereins, zum zehnjährigen Jubiläum der Internet-Plattform am 2. Dezember 2014. Zwei Belgier, elf Deutsche und ein Luxemburger, unter ihnen Friederike Gänßlen, die das Ei überreichte, hatten zehn Jahre zuvor die Vereinigung (nach belgischem Recht: asbl) Belgieninfo.net in der Residenz des damaligen deutschen Botschafters Dr. Christoph Jessen gegründet.
Das Geburtstagsfest fand in der Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Brüssel statt. Hier erhielt belgieninfo dank Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz vor einigen Jahren ein Büro und fand damit in Brüssel sein deutschsprachiges Zuhause. Rudolf Wagner begrüßte Lambertz, jetzt Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, als Ehrengast. Er dankte ihm von Herzen für all das, was er für belgieninfo getan hat: “Er war immer für uns da und hat uns seine Freundschaft bewiesen”.
Laudatio für belgieninfo
Einen “bemerkenswerten Anlaß” nannte Lambertz das zehnjährige Jubiläum. Eine Mannschaft von Journalisten, die nicht zur deutschsprachigen Minderheit gehörte und von denen viele nach ihrer Pensionierung “hier geblieben” waren, hatte es unternommen, auf Deutsch über Belgien zu berichten. Ähnliche Ansätze dazu waren gescheitert, ein Monatsmagazin in deutscher Sprache war eingestellt worden.
Diese Initiative aus der Position des “nichtbeteiligten Beobachters” habe sich bewährt, und belgieninfo sei eine “geschätzte Informationsquelle” geworden. Zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Initiative von Journalisten sei eine partnerschaftliche Beziehung entstanden, die für beide Seiten als “Win-Win-Beziehung” von Vorteil sei.
Rudolf Wagner will sich aus seinen Verantwortlichkeiten zurückziehen, um sein Privatleben gelassener und ruhiger gestalten zu können. Für die Weiterentwicklung des Vereins wünschte sich Lambertz Kontinuität und dass das Szepter an “Gute Leute” weitergegeben wird, auch wenn der Gründer sich zurückzieht.
Dr. Eckart Cuntz, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, bezog sich auf seinen Vorgänger, in dessen Residenz der Gründungsakt unterzeichnet wurde, und lobte den “vorbildlichen Umgang” mit belgischen Themen. Für die Informationsarbeit von belgieninfo sprach er der Internet-Plattform seinen herzlichen Dank aus.
Sicherung der Zukunft durch Verbreiterung der Basis
Zwei weitere Gründungsmitglieder waren übrigens anwesend: Heribert Korfmacher, der aus Delft (Niederlande) angereist war, und Schatzmeister Guy Penninck. Gisbert Kuhn, frühes Redaktionsmitglied, war aus dem Ruhestand in Bonn zum Geburtstagsfest gekommen.
Mehrere Beiratsmitglieder und Freunde von belgieninfo waren auf dem Fest vertreten. So Dr. Jürgen Langlet, Direktor der Internationalen Deutschen Schule Brüssel, Frau Prof.em Madelijne Lutgeharms von der VUB und Frau Waltraut Sebastian (Goethe-Institut). Neu war die Beteiligung der Belgisch-Bayerischen Gesellschaft (Elisabeth Wenig) und der Belgisch-Deutschen Gesellschaft (Walter Grupp und Christine Müller) sowie der Österreichischen Vereinigung in Belgien (Vorsitzender Christian Macek), die auch an der Generalversammlung teilgenommen hatten, die dem Fest vorausging.
Hier wurde beschlossen, die Neuwahlen zum Verwaltungsrat sechs Monate zu verschieben und eine neue Leitung von Verein und Redaktion auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten, während Rudolf Wagner seine Aktivitäten reduziert. Die drei Vereine sind interessiert, an der Zukunft von belgieninfo mitzuwirken.
Ei, Ei
Muß das Geburtstagsei zerbrechen, damit etwas Neues schlüpfen kannt? Und was wird das sein? Eine Zeitungsente wohl nicht. Die gibt es nicht mehr im Zeitalter des Internets.
Jan Kurlemann
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