Von Egon Heinrich
Alfred Brendel gibt letztes Konzert in Brüssel
Der österreichische Pianist Alfred Brendel wird am 17. November zum letzten Mal in einem öffentlichen Konzert im Palais des Beaux-Arts in Brüssel zu hören sein. Nach einer 60 Jahre dauernden Karriere am Klavier ist der fast 78 Jahre alte Ausnahme-Pianist in diesen Wochen auf Abschiedstournee. Sein letztes Konzert im großen Konzertsaal wird er dann am 18. Dezember zusammen mit den Wiener Philharmonikern im Musikvereinssaal in Wien geben.
Alfred Brendel gehört zu den überragenden Persönlichkeiten des Klavierspiels im 20. Jahrhundert. Man kann ihn in einer Reihe nennen mit Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Wilhelm Kempff, Klara Haskil, Elly Ney, Arthur Schnabel, Claudio Arrau, Vladimir Ashkenazy und Glenn Gould. Von Brendel sagen die Musikexperten, dass niemand anders Beethoven so kongenial interpretieren könne wie er. Auch in Brüssel steht daher eine Beethoven-Sonate auf dem Programm, daneben Haydn, Mozart und Schubert. Die Einnahmen des hiesigen Konzerts kommen Amnesty International zugute.
Für den 1931 in Wiesenberg (heute Tschechische Republik) geborenen Brendel ist nach dem Abschied vom Konzertbetrieb das Engagement für die Musik naturgemäß noch nicht zu Ende. Ab 2009 will er von Musik begleitete Vorträge halten und an Seminaren und Meisterklassen teilnehmen. Außerdem dürfte er auch künftig als Schriftsteller und Lyriker kreativ sein. Alfred Brendel hat zahlreiche Bücher, Essays und Artikel zu Themen rund um die Musik veröffentlicht. Unter seinen zahlreichen Aufnahmen seien die 32 Klaviersonaten und die Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven erwähnt.
Die Musikfreunde in Brüssel seien noch auf zwei weitere Konzerte mit deutschen Orchestern hingewiesen:
Das Freiburger Barockorchester und der RIAS-Kammerchor bieten am 27. November eine konzertante Aufführung von W. A. Mozarts Oper “Idomeneo” unter der Leitung des bekannten belgischen Barockspezialisten René Jacobs. Am 14. Dezember spielt dann das SWR Sinfonieorchester Baden Baden und Freiburg ein großes Werk von Olivier Messiaen, dirigiert vom Belgier Sylvain Cambreling.
Erstellt oder aktualisiert am 11. November 2008.
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