Von Egon C. Heinrich.
„We are still here – singing, playing, dreaming“. Unter dieses Leitmotiv hat die Brüsseler Oper La Monnaie/De Munt ihr Programm für die kommende Saison 2021-2022 gestellt. Für den Generaldirektor der Oper, Peter de Caluwe, atmet das Programm Optimismus und Vertrauen. Es bietet Opern, Konzerte, Recitals und Ballett.
De Caluwe betonte, dass das vergangene Jahr dem künstlerischen Ensemble und dem gesamten Personal eine enorme moralische Widerstandskraft abgefordert habe. Man habe entschieden, das Haus trotz staatlicher Restriktionen funktionsfähig zu erhalten und die Verträge mit den Kunstschaffenden auch finanziell zu respektieren. Wenn Kultur lange Zeit keine Priorität der Politik gewesen sei, so sei sie doch lebensnotwendig, sagte Peter de Caluwe.
In einem exklusiven Telefoninterview mit „Belgieninfo“ erklärte der Opernchef, dass sein Haus das Jahre 2020 ohne Verlust abgeschlossen habe. Dies sei vor allem dem Modell „Tax Shelter“ zu verdanken, über das Firmen ihre Spenden an kulturelle oder gemeinnützige Einrichtungen von der Steuer absetzen können. Vor allem für größere Unternehmen ist dies durchaus attraktiv.
Die Amtszeit von Peter de Caluwe als Operndirektor von La Monnaie/De Munt endet normalerweise im Jahre 2025. Er wird das Haus dann rund 20 Jahre mit Erfolg geleitet haben. Unter seiner Ägide hat die Brüsseler Oper mehrere internationale Auszeichnungen für originelle Aufführungen erhalten, zuletzt für Das Märchen vom Zaren Saltane“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Im Gespräch mit „Belgieninfo“ schloss Peter de Caluwe nicht aus, sich erneut um eine Amtszeit von 6 Jahren zu bewerben.
Indessen wird die Brüsseler Oper zun die Saison 2020-2021 mit einer Neu-Inszenierung von Giacomo Puccinis „Tosca“ beenden. Zwischen dem 11. Juni und dem 02. Juli sind 14 Aufführungen vorgesehen, möglicherweise vor 200 bis 400 Zuschauerinnen und Zuschauern. Diese, für Opernverhältnisse äußerst geringe Zahl, bedeutet nach Angaben von Peter de Caluwe einen Einnahmeverlust von ca. 450.000 Euro. Er wird etwas dadurch gemindert, dass man sich dafür zu einer Koproduktion mit den Opernhäusern von Montpellier, Barcelona und Sevilla zusammengefunden hat.
Peter de Caluwe will den Musikfreundinnen und -freunden spätestens ab Oktober wieder ein volles Programm anbieten. In der neuen Saison sind sieben Welturaufführungen geplant, ebenso wie Neu-Inszenierungen von Carmen, Norma, Lulu, Les Huguenots und das Requiem von Mozart. Im Mai 2022 will die Oper dann drei konzertante Aufführungen von Richard Wagners „Parsifal“ anbieten.
2022 wird das Orchester „La Monnaie“ 250 Jahre alt
Aus diesem Anlass wird es einige besondere Konzerte geben, die auch von früheren Dirigenten des Orchesters geleitet werden. Brüsseler Opernliebhaberinnen und -liebhaber werden sich noch an Sylvain Cambreling, Kazushi Ono und an Sir Antonio Pappano erinnern.
Informationen über das Programm der neuen Saison sowie Ticketreservierungen sind über folgende Webseiten möglich: www.lamonnaie.be, www.demunt.be
Ticketreservierungrn: tickets@lamonnaie.be, tickets@demunt.be, Telefon: 02-2291211
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