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Auf fruchtbarem Boden in Wallonisch-Brabant

Mélin | Foto: Michael Stabenow

Länge: rund 8,5 Kilometer, ca. zwei Stunden. Ausgangspunkt, Place de Mélin, Mélin, Jodoigne

Von Michael Stabenow

Mélin, einige Kilometer nordwestlich der Kleinstadt Jodoigne gelegen, gilt als eines der schönsten Dörfer Walloniens. Der beschauliche Hauptplatz, an dem in den Sommermonaten eine Gaststätte ihre Tore öffnet, ist Ausgangspunkt für mehrere Wanderungen: Neben der im März beschriebenen 13,5 Kilometer langen und bis Jodoigne reichenden Rundwanderung Wanderungen rund um Brüssel: In der Heimat des „Gobertange-Steins“ – Belgieninfo  zählt dazu die mehr nördlich und westlich um Mélin herumführende 8,5 Kilometer lange „Promenades de Censes“. Sie ist im Gegensatz zur blau markierten längeren Wanderung mit grünen Rechtecken gekennzeichnet und führt weitgehend über Feldwege durch eine abwechslungsreiche Landschaft.

Die Provinz Wallonisch-Brabant weist häufig sehr fruchtbare Böden auf – und die dazugehörigen großen, auch als „censes“ bezeichneten landwirtschaftlichen Betriebe. Zunächst verläuft die Strecke deckungsgleich mit der „Gobertange“-Wanderung einige hundert Meter auf der Hauptstraße in nördlicher Richtung, ehe es nach rechts ab und zwischen Feldern weitergeht. Neben den landesüblichen Getreidesorten, Kartoffeln oder Zuckerrüben wird auch Flachs angebaut.

Der Blick öffnet sich nach Osten, aber auch nach Norden über die leicht wellige Landschaft bis in die benachbarte Provinz Flämisch-Brabant. Wo die Route auf einen Weg einmündet, ist leider – mangels adäquater Markierung – Rätselraten angesagt. Dass der Weg nach links nicht nur gefühlsmäßig – schließlich geht es um einen Rundweg – richtig ist, zeigt sich einige hunderte Meter später beim näheren Hinschauen. So ist die dort weiter geradeaus führende rechteckige Markierung an einem großen Baum angebracht, leider aber wegen der Überwucherung nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen.

Hat man diese Markierung einmal hinter sich gelassen, hat auch das Rätselraten um die Wegführung ein Ende. Ein verändertes Bild bietet sich, sobald es in ein längeres Waldstück hineingeht. Ein Plakat mit der Aufschrift „Laisse?“ (Leine?) zeugt davon, dass auch in dieser Gegend zu viele Zeitgenossen ihren Hunden zum Leidwesen anderer Tiere – und zuweilen auch von Menschen – freien Lauf lassen. Nach Verlassen des Waldes eröffnet sich rechterhand ein Blick auf eine von Laubbäumen gesäumte Wiese.

Kurz darauf gelangt man an einen betonierten Weg, der rechts über die Felder zum Nachbarort l´Ecluse führt. Wir biegen jedoch nach links ab. Nach einer weiteren Abzweigung kommen wir zunächst an einem offenbar unlängst erbauten Holzwohnhaus vorbei, ehe es an eine Mischung aus älteren und neueren Bauten durch den Ortsteil Sart-Mélin geht. Nach der Überquerung einer größeren Straße verläuft der Weg wieder auf einem Feldweg. Nach dem Passieren von zwei in einer Senke gelegenen Häusern führt der Weg durch ein bewaldetes Stück bergauf.

Auf der Höhe geht es nach links ab. Der Weg führt nun durch fruchtbares Acker- und Wiesenland an Wohnhäusern vorbei. Nun taucht die Silhouette der aus dem 17. Jahrhundert stammende Dorfkirche von Mélin auf. Nach einem Kopfsteinpflasterstück erreichen wir sie und kurz darauf wieder den Ausgangspunkt dieser angenehmen, nicht allzu langen Rundwanderung.


Fotogalerie

Fotos: Michael Stabenow

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