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Warum nicht? Weihnachtspost aus Aachen!

     

Von Michael Stabenow

Hand aufs Herz! Gehören Sie noch zu den Menschen, die sich kurz vor den Feiertagen gerne an den Schreibtisch setzen und für Familienmitglieder und Freunde handschriftlich Weihnachtsgrüße verfassen? Oder haben die stolzen belgischen Portokosten Sie inzwischen dazu gebracht, auf die elektronische Post auszuweichen und per Anhang Bilder von glitzernden Tannenbäumen und hüpfenden Weihnachtsmännern auf die Reise zu schicken?

Für alle, die noch auf die gute alte belgische Post setzen, ist das Ritual mit den Weihnachtsgrüßen längst ein teurer Spaß geworden. Für eine bis zu 50 Gramm schwere Briefsendung innerhalb Belgiens beträgt der Standardtarif derzeit 1,43 Euro. Geht es in das europäische Ausland, werden jeweils 2,66 Euro fällig. Wer den Brief in Deutschland aufgibt zahlt für Inlandsendungen derzeit noch 85 Cent und für europäische Auslandssendungen 1,10 Euro (ab 1. Januar 2025 0,95 beziehungsweise 1,25 Euro). Voraussetzung ist, dass sie nicht mehr als 20 Gramm wiegen – eine Obergrenze, die sich bei klassischen Weihnachtsgrüßen mühelos einhalten lässt.

Also haben wir, die, altmodisch wie wir sind, immer noch gerne handgeschriebene Grüße verschicken und auch erhalten, jetzt die Probe aufs Exempel gemacht. Einen Bummel über den Aachener Weihnachtsmarkt haben wir mit einem Abstecher zum Postamt am Kapuzinergraben verbunden. Und siehe da! Für 16 Briefe an Adressaten in Deutschland haben wir insgesamt Portokosten 13,60 Euro entrichtet (Porto für Briefe, Pakete und mehr berechnen | Deutsche Post).Hätten wir sie in Belgien aufgegeben, hätten wir für das Standardporto stattliche 42,56 Euro hinblättern müssen – macht eine Differenz von 28,95 Euro.

Jeweils 1,10 Euro Porto haben wir in Aachen für einige Karten in die Schweiz, nach Großbritannien, nach Irland und – spaßeshalber – auch nach Belgien gezahlt. Das sind in letzterem Fall jeweils 33 Cent weniger als beim Standardporto für einen innerhalb Belgiens verschickten Brief (Displays Price Calculator Search Result | bpost).

Wie viel Sie unter dem Strich weniger zahlen, hängt natürlich von Ihrer Schreiblust ab. Mit einem Taschenrechner oder per Kopfrechnung können Sie sich selbst ermessen, ob sich die Reise über die Grenze und nicht zuletzt zum deutschen Postamt für Sie lohnt.  Von Januar an gelten auch in Belgien höhere Tarife (Nouveaux tarifs pour les timbres-poste et les colis à partir du 1er janvier 2025) .

Zwei Dinge gilt es dabei freilich zu beachten. Sind Sie Vielschreiber und bringen es auf mehr als drei und auf bis zu acht Seiten, zahlen Sie in Deutschland zum Beispiel für Sendungen ins Ausland jeweils 1,70 Euro (demnächst 1,80 Euro) und damit 60 (55) Cent mehr als bei bis zu 20 Gramm schweren Sendungen. Außerdem ist ein Auslands- kein Inlandsbrief. Aber erstens tragen die belgischen Briefträger schon seit gefühlten Ewigkeiten samstags keine Post mehr aus. Und zweitens umfasst das, was man einst als „Universaldienst“ gepriesen hat, auch längst nicht mehr die Verpflichtung, an allen übrigen Werktagen die klassische Runde zu drehen.

Wenn wir unsere Weihnachtsgrüße rechtzeitig aufgeben, wie wir es jetzt in Aachen getan haben, dann sollten sie also irgendwann vor den Feiertagen die Adressaten erreichen. Und wir können uns darüber freuen, für Weihnachtseinkäufe etwas mehr auf der hohen Kante gehabt zu haben.

 

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