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Maibaum – Gelebte bayerische Tradition in Brüssel

Von Heide Newson

Die Bayern sind stolz auf ihre Brauchtümer und vielfältigen Traditionen, was sie gerne auch in Brüssel zeigen. So geschehen am 24. Mai. Im Beisein der bayerischen Europaministerin Melanie Huml und mehr als 500 Gästen wurde der traditionelle Maibaum in der Bayerischen Vertretung aufgestellt, begleitet von Trachtenvereinen, Blaskapellen, Schuhplattlern und einer Bombenstimmung.

Der 14 Meter hohe Baum war in Samerberg, unweit von Rosenheim, geschlagen worden, und hatte ganz traditionell mit Trachtlern und selbst gefertigten „Schwaiberln“ seine weite Reise nach Brüssel angetreten.

Wir sind stolz, den Maibaum nun hier zu haben,“ sagte Bayerns Europaministerin. Er stehe gleich neben dem Europaparlament als Zeichen bayerischer Traditionen, auch als Zeichen des Frühlings, der Handwerksberufe, bayerischer Muskelkraft, dem Wetterhahn als Symbol für Fruchtbarkeit sowie für eine Aufbruchstimmung,. Sorgen habe sie gehabt, sogar ein wenig Angst, dass der Maibaum gestohlen werde. „Als ich dann heute Morgen hier in Brüssel eintraf, war ich ganz beruhigt, dass er zuverlässig angekommen war.“

Die Sorge der bayerischen Europaministerin war nicht unbegründet. Nach alter bayerischer Sitte darf der Baum, der meist mehrere Wochen vor dem Aufstellungstag geschlagen wird, „gestohlen“ werden. Und der Klau gehört zur Gaudi einfach dazu. Daher wird er von Trachtenvereinen wie ein Augapfel gehütet. Gelingt es den Dieben, ihre Beute unbemerkt über die Ortsgrenze hinaus zu bringen, so verlangen sie eine Ablöse von Bier und Brotzeit. So will es der Brauch. Erst nach der Ablöse rücken sie dann den Baum wieder heraus. Aber sämtliche Klau-Versuche waren zur Beruhigung der Ministerin erfolglos geblieben.

Es war Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der als Europaminister 2008 den ersten Maibaum in der Bayerischen Vertretung in Brüssel aufstellen ließ. Im Zeichen von Gastlichkeit und bayerischem Brauchtum wurde im Jahr 2018 ein weiterer im Beisein des Ministerpräsidenten und des bayerischen Kabinetts aufgestellt.

Vergelts Gott für alle, die es ermöglichen, heute den Baum aufzustellen,“ so Melanie Huml , während die Burschen mit ihrer gesamten Muskelkraft den schweren Baum in die Höhe hievten. Als er dann fest verankert war, erklang unter großem Jubel die bayerische Nationalhymne. Neben weiß-blauen Ringeln trägt der Baum, der nun in stolzer Höhe auf dem Innenhof der Bayerischen Vertretung steht, u.a. einen Rautenkranz, Bayerns Wappen, Europas Sterne, Symbole der Zünfte und den Hahn, das Symbol der Fruchtbarkeit.

Als die große Tat vollbracht war, meinte Melanie Huml zufrieden, dass die bayerische Gemütlichkeit heute Abend nicht zu kurz kommen solle. Mit einem Prosit auf Bayern und die bayerische Gastfreundschaft wurde sodann mit landestypischen, sehr deftigen Spezialitäten, viel Bier, Wein und guten Gesprächen, zünftig gefeiert.

Die Stimmung ist bombastisch, so eine Gaudi habe ich auf Veranstaltungen in Brüssel noch nie erlebt,“ so ein frankophoner Belgier, der nebenan in der Bibliothek Solvay arbeitet und die gut nachbarschaftlichen Beziehungen zu den Bayern und deren Traditionen über alles liebt.

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