Von Heide Newson.
Es gehört schon längst zur Tradition, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens ihr Sommerfest in Brüssel in einer der deutschen Ländervertretungen feiert. In diesem Jahr stieg ihre große Sommerparty, zu der mehr als 300 Gäste kamen, in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen.
Das Fest, das unter dem Thema „Wirtschaft & Handwerk“, natürlich „made in Ostbelgien“ stand, war perfekt vorbereitet. Und selbst das Wetter, es war weder zu heiß noch zu kalt, spielte mit. Als diesjährige Gastgeberin fungierte Gemeinschaftsministerin Isabelle Weykmans, die sich im Namen von Ministerpräsident Oliver Paasch für dessen Abwesenheit entschuldigte: er begleitete das belgische Königspaar auf seinem Staatsbesuch in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
“Ich werde etwas sagen, aber ich verspreche kurz zu sein”, so Nordrhein-Westfalens Staatssekretär Dr. Mark Speich in seinem Grußwort. Und er hielt sich tatsächlich kurz. Er betonte, wie stark beeindruckt er von der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und ihrer Ausstrahlungskraft sei. Er verwies auf die langjährigen engen und freundschaftlichen Beziehungen beider “Gebietskörperschaften” und die exzellenten belgischen Fritten. Diese gelte es zu verteidigen, witzelte er in Anspielung auf die polizeiliche Zusammenarbeit.
“Da die Rede des Staatssekretärs kurz war, kann ich etwas länger reden,“ meinte sodann Isabelle Weykmans, die Oliver Paasch mit viel Charme, Witz und Sachkenntnis vertrat. Zunächst bedankte sie sich bei der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen für die großzügige Gastfreundschaft. Dass diese “ihr herrliches Haus für das Sommerfest der deutschsprachigen Belgier zur Verfügung stelle, zeuge von der jahrzehntelangen engen Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Ostbelgien. Die große Anzahl der Gäste zeige, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft in Brüssel wahrgenommen werde.
Innovationskraft
Beim diesjährigen Sommerfest stand sodann das Thema Wirtschaft und die Standortmarke „Made in Ostbelgien“ im Vordergrund. „In meiner Eigenschaft als Beschäftigungsministerin konnte ich viele ostbelgischen Unternehmen kennenlernen und diese hautnah erleben, sagte sie. “Was mich im besonderen Maße beeindruckt hat, ist neben der Innovationskraft der Betriebe, deren Vielfalt, die Gestaltungs-und Leistungskraft ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Mit Stolz könne sie sagen, dass man in Ostbelgien jeden Beruf ausüben und Karriere machen kann. Es gibt nichts, was es nicht gibt,“ betonte sie. Nach der letzten Erhebung zählt der belgische Teilstaat 77.185 Einwohner, und es gelte, auch grenzüberschreitende Netzwerke aller Art aufzubauen und zu pflegen.
Dazu bot der NRW- Veranstaltungsort den passenden Rahmen. Zum “Networken” gehörten die Präsentation belgischer Biere und weiterer regionaler Produkte wie Honig, Schinken und innovative Cocktails made in Ostbelgien. Die Gäste konnten viel lernen, als ihnen vom Königlichen Imkerverein St. Vith und Umgebung vieles über die Honigbienen erklärt wurde. “Bienen bringen Vielfalt auf unsere Teller. Sie bestäuben die allermeisten Wild- und Kulturpflanzen und verhelfen ihnen zu Blüte und Frucht. So sichern die Bienen den Reichtum unserer heimischen Natur. Und dafür möchten wir sie, liebe Anwesende, sensibilisieren.“
Die Partystimmung stieg mit den so phantasievoll ausgesuchten und exzellenten Verköstigungen von Speis und Trank. Kein Wunder, dass die Gäste, die zum Teil auch Einladungen zu Parallelveranstaltungen erhalten hatten, mit den gastfreundlichen Ostbelgiern bis zum „süßen“ Ende weiterfeierten. Und schon jetzt sehne ich mich nach dem so erfrischenden sowie süffigen Rosé Gin-Drink, einem wahren ostbelgischen Sommerhit. Wo gibt´s den hier in Brüssel, wurde ich bereits von vielen Partygästen gefragt.
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