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Eurantica: die Kunst weicht Fußballfans

Eurantica2Von Margaretha Mazura

Die Eurantica Fine Art Fair (5.-13. März) hat in diesem Jahr das Expo-Gelände im Heysel verlassen und ist in den Norden Brüssels umgezogen, in die Nekkerhalle – Brussels Nord – Mechelen. “Der Heysel hatte seine Preise wieder einmal erhöht”, klagt ein Aussteller, “aber das ist nicht das schlimmste: Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit sind wieder Fussballmatches angesagt: Wenn 100.000 Fans den Heysel stürmen, gibt es zu wenig Parkplatz für Kunst- und Antiquitätenfreunde.”

Die Nekkerhalle bietet großzügig Parkplätze für die Veranstaltung, die allerdings 6 Euro Pauschalpreis kosten. Die einzelnen Ausstellungsstände sind größer, das Konzept mit Bar und Restaurant ist beibehalten worden.

Die belgische Malerei ist das Thema der diesjährigen Eurantica. Die etwa 80 belgischen und ausländischen Galerien, die an dieser neuen Ausgabe der Messe teilnehmen, stellen ihre berühmtesten Werke belgischer Künstler aus: Von Rops, Ensor, Delvaux bis zu Bram Bogart und Pierre Alechinski, vom Symbolismus bis zur Gruppe CoBrA. Die belgische Malerei liegt derzeit auf dem internationalen Kunstmarkt im Trend. Zu den prestigeträchtigsten Verkäufen moderner Kunst auf internationaler Ebene zählen immer mehr auch Werke belgischer Künstler, die von allergrößtem Talent zeugen. Ein besonderes Augenmerk der teilnehmenden Galerien liegt auf der Kunstszene der Nachkriegsmalerei, die gerade wiederentdeckt wird.

Viele Leute glauben, dass solche Messen ausschliesslich für die “Reichen” da sind. Dass dies nicht stimmt, erzählt ein Besucher: “Ich gehe zu solchen Messen wie ins Museum. Nur ist die Attraktion der Eurantica das Wissen, dass alle Kunst käuflich ist. Vielleicht nicht für alle – aber das hängt davon ab, was man sucht. Ein Kupferstich, einen Modedruck gibt es schon um 100 oder 200 Euro. Für einen Alechinsky muss man aber doch 100.000 Euro und mehr hinlegen. Aber die Händler sind ausgesucht, die Qualität ist gut”. Das entspricht ganz meiner persönlichen Erfahrung.

Hier ein paar Tipps für potentielle Newcomer und Newkäufer:

  • Regel Nummer 1: Kein Preis ist fix. Bei Kunst und Antiquitäten gibt es keine Preisbindung. Preise sind von Angebot und Nachfrage am Markt abhängig – oder von der einseitigen Idee des Verkäufers. Alles ist möglich. Handeln ist angesagt. Aber “gewusst wie”! Ein “viel zu teuer” ist nichthilfreich. Wenn man aber echtes Interesse hat, hilft oft ein “Was wäre denn Ihr letzter Preis?”, um ein Geschäft anzubahnen.
  • Regel Nummer 2: Nicht alle wissen alles. Es ist immer gut, ein wenig Ahnung von eine potentiellen Kaufobjekt zu haben. Ein Verkäufer erzählte mir – ich glaube ernsthaft und guten Gewissens – dass ein Objekt, das von mir eindeutig als Elfenbein identifiziert wurde, aus Schildpatt sei. Da kommt dann gleich die
  • Regel Nummer 3: Nie als Besserwisser auftreten, denn niemand wird es glauben. Mit einem freundlichen “Danke” das Weite suchen.
  • Regel Nummer 4: Immer auf einen “guten Kauf” hoffen. Denn es gibt ihn.

Ein letzter Tipp: Lassen Sie sich zur nächsten Eurantica einladen: Reden Sie mit Händlern, die Objekte Ihres Interesses haben, und sagen Sie einfach, dass Sie gerne auf die Liste der Einladungen gesetzt werden möchten. Ein guter Händler sieht das Potential und wird nie nein sagen.

Praktische Hinweise:

Anreise: Von Brüssel aus auf der E19 bis Mechelen Nord (Exit 9). Dann ist der Weg angezeigt (Nekkerhal und auch Eurantica).

Bis 13. März täglich

Wochentags: 14 bis 19 Uhr

Wochenende: 11 bis 19 Uhr

Dienstag, 8. März: “Ladies’ day” –Damen haben freien Eintritt.

Nocturne”: Donnerstag, 10. März von 14 bis 22 Uhr.

Mehr: www.eurantica.be

Bildinfo:

Bruineblauw(c)Bram_Bogart(c)NF_Art_Gallery.jpg

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