Von Rudolf Wagner.
“Meine Frisur ist nicht super, aber es sind meine Haare.” Na, wer hat das gesagt? Richtig, es war der Milliardär Donald Trump, ein – wer’s glaubt – uneitler und wahrheitsliebender Mann, der so gerne US-Präsident werden will. Er hat schon viel von der Welt gesehen: “Ich war vor zwanzig Jahren in Brüssel. Früher war das eine so schöne Stadt. So schön. Aber jetzt? Dort ist gerade etwas im Busch. Jetzt ist das wie das Leben in einem Höllenloch.” Diese Worte stammen aus einem Interview mit der TV-Show “Mornings with Maria” auf Fox Business Network, gesendet vor ein paar Tagen.
Sollen wir uns in Brüssel von diesem Mann so etwas sagen lassen? Niemals! Brüssel ist nicht Molenbeek, überall gibt es noch Fritten, Bier, Muscheln, Waffeln und Pralinen. Leiden die Menschen Höllenqualen? Brüssel, das hell hole? Natürlich nicht.
Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt haben, atmen die Brüsseleir, die echten und die zugereisten gegen Donald kalte Häme. “Ich love my #hellhole“, schreibt einer auf Twitter, Und andere haben echte Fotos aus dem Internet ironisch bearbeitet, selbst im sonst Brüssel-kritischen #berlaymonster kommt Trump schlecht weg.
“Die Leute mögen, was ich sage,”, trompetet der, “sie respektieren, was ich sage, und damit stoßen wir eine sehr große Auseinandersetzung an, die angestoßen werden musste.” Die saftigeren Kommentatoren im Netz haben schon den rauhen Weg der Poesie gefunden. Neben frohen Fotos aus Brüssel reimen sie auf hellhole einfach ass- und warten auf den nächsten Knaller.
Beiträge und Meinungen