Wanderungen

Wanderungen rund um Brüssel – An der Nahtstelle zwischen Ebene und Hügelland

Länge ca.10 Kilometer, Länge rund zweieinhalb Stunden, sechseckige Beschilderung mit der roten Aufschrift „Heuvelkantwandeling“, Ausgangspunkt: Parkplatz an der Sint-Antoniuskerk, Alfons Dewitstraat, 3078 Meerbeek)

Von Michael Stabenow

Meerbeek liegt näher an Löwen als an Brüssel. Der Ort hat noch einen dörflichen Charakter bewahrt hat – noch. Denn auch in Meerbeek schießen immer mehr Neubauten aus dem Boden. Sobald man auf der „Heuvelkantwandeling“ den Ortskern und die Spuren modernster Zivilisation hinter sich lässt und es in südlicher Richtung Meter um Meter aufwärts geht, gelangt man jedoch in jene leicht hügelige Landschaft, die den typischen Reiz Flämisch-Brabants ausmacht.

Was der „Wanderung am Rande der Hügel“, wie sich „Heuvelkantwandeling“ übersetzen lässt, eine besondere Note verleiht, ist ihre Lage an der Nahtstelle zwischen dem Brabanter Hügelland und der sich nach Norden erstreckenden flämischen Ebene. Sobald man auf dem Feldweg ein Stück nach oben gewandert ist, öffnet sich der Blick nach Norden hinweg über das flache Land. Recht gut zu sehen ist die Sint-Rombouts-Kathedrale von Mechelen. Bei klarer Sicht sind sogar die vor den nördlichen Toren Antwerpens gelegenen Kühltürme des Kernkraftwerks Doel zu erkennen

Ist man einmal auf dem Plateau oberhalb von Meerbeek angelangt, kann man den Blick in die andere Richtung über das sanfte Hügelland südlich von Löwen schweifen lassen. Leider entstehen auch hier, auf im Vergleich zur unmittelbaren Umgebung von Brüssel noch eher erschwinglichem Grund und Boden, neue Wohnviertel. Linkerhand liegt jedoch ein Waldgebiet, das wohl nicht Opfer der Bauwut werden dürfte.

Auf 93,75 Meter über dem Meeresspiegel – so die genaue Angabe – erreichen wir den höchsten Punkt der Wanderung. Hier befindet sich eine nicht unbedingt ansehnliche, aber doch beeindruckende Radaranlage der neuerdings unter „Skeyes“ firmierenden Flugsicherungsbehörde Belgocontrol.

Wir lassen das architektonische Ungetüm linkerhand liegen und kommen zum „Vossenhol“ – einem teils im Wald, teils auf freiem Feld gelegenen Gelände, auf dem sich nicht nur Kinder austoben können. Mit oder ohne Zwischenstopp geht es anschließend wieder in den Wald hinein und danach bergab durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wiesen, Ackerland und Bäumen.

Wenn rechterhand ein Parkplatz auftaucht, befindet man sich am Rande eines 5,5 Hektar großen Geländes, das einen Naturisten-Campingplatz samt Restaurant und Schwimmbad beherbergt. Über eine schmale Kopfsteinpflasterstraße führt die Route wieder aus dem Waldgebiet heraus und nach Meerbeek zurück.

Über die von Neubauten gesäumte Bergstraat geht der Weg zur Hauptstraße (Dorpsstraat). Folgt man der Beschilderung der Rundwanderung, dann geht es nach rechts einige hundert Meter in nördlicher Richtung entlang der Straße, dann auf einem Feldweg nach links und – wieder an einer Straße mit Neubauten – zurück zum Ortskern.

Diesen Schlenker kann man sich jedoch getrost sparen und gleich von der Bergstraat nach links auf die Dorpsstraat abbiegen. Entweder folgt man dann wieder der sechseckigen Beschilderung (und lässt sich auf einen größeren, nicht ideal beschilderten Umweg ein) oder man geht auf der Dorpsstraat weiter, ehe es rechts ab auf der Sint-Antoniusstraat zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückgeht.


Fotogalerie

Fotos: Michael Stabenow

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