Von Michael Stabenow.
„De Teut“: Ausflug in die Heidelandschaft der Provinz Limburg
(Länge: rund 10 Kilometer, Ausgangspunkt: Parkplatz am Ende des Donderslagseweg, 3520 Zonhoven)
Wer von Brüssel aus die „nördliche Route“ auf der Autobahn E314 in Richtung Aachen nimmt, sieht nach der Überquerung der Grenze zur Provinz Limburg und des Albertkanals rechts und links zunehmend Heideland und Kiefernwälder auftauchen. Die nach dem Rückzug der Gletscher vor über 10.000 Jahren herausgebildete Landschaft der „Kempen“ ist mehr als nur ein Durchreisegebiet. Sie ist auch ein regelrechtes Wanderparadies mit meist gut markierten Wegen.
Zu empfehlen ist zum Beispiel eine rund 10 Kilometer lange, mehr als zwei Stunden dauernde Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet „De Teut“. Ausgangspunkt ist der, unweit der Autobahnausfahrt 29, am Ende des Donderslagseweg in Zonhoven gelegene Parkplatz. Hier gibt es in alle Windrichtungen führende Pfade. Wir nehmen den in östlicher Richtung rasch bergaufgehenden breiten und mit einer blauen Markierung versehenen sandigen Weg.
Sofort vergisst man, dass man sich inmitten eines dicht bevölkerten Gebiets mit den nahegelegenen Städten Hasselt und Genk befindet. Von der Anhöhe aus weitet sich der Blick auf einen kleinen See. Zwischen diesem und einem rechterhand liegenden kleineren Teich biegt der Weg nach rechts und führt unter einer Eisenbahnbrücke hindurch.
Danach den Holsteenweg überqueren, der Straße Kapelbergweg folgen und dann, vorbei an einem Gasthof, bis zur nächsten Abzweigung (Hengelhoefsewg) laufen. Von dem linkerhand liegenden Parkplatz mit Informationstafel aus dem gelb markierten Weg folgen. Er führt in einigen Kurven in die „Molenheide“ hinein – einem Wechselspiel aus offenem Heideland und – überwiegend – Nadelholz.
In einem großen, gut fünf Kilometer langen Bogen geht es entgegen dem Uhrzeigersinn durch eine einsame, aber immer wieder schöne Ausblicke bietende Landschaft. Mit den „Segnungen“ der modernen Zivilisation kommt man schließlich am Campingplatz „Holstenbron“ wieder in Berührung. Nach rund 700 Metern, weiter den gelben Markierungen folgend, stößt man wieder auf den Kapelbergweg.
Gut 600 Meter danach den nun unbefestigten Weg unmittelbar an der Eisenbahnbrücke nach links verlassen und den blauen Markierungen folgen. Nach weiteren 2,2 Kilometern auf einem durch abermals durch Heide- sowie Waldgebiet und vorbei an einigen Teichen vorbeiführenden Weg ist wieder der Ausgangspunkt eines ausgesprochen reizvollen Rundwegs erreicht.
Rundwanderung in Veltem-Beisem
(Länge: rund 11 oder 12 Kilometer, Ausgangspunkt: Kerkstraat, 3020 Veltem-Beisem)
Veltem-Beisen ist ein etwas verloren wirkendes Dorf westlich von Löwen. Der örtliche Soldatenfriedhof, auf dem rund 900 zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 gefallene belgische Soldaten begraben sind, zeugt von der Geschichte dieses Landstrichs. Ausgangspunkt für die gut zweieinhalb Stunden dauernde Rundwanderung durch eine flache Wald-, Wiesen- und Sumpflandschaft ist die aus Back- und Sandstein im 18. Jahrhundert im neobarocken Stil erbaute Sint-Michielskerk im Ortsteil Beisem.
Wir biegen an der Kirche nach Nordosten auf den „Voetweg 50“ in Richtung des Knotenpunkts 803 ein. Am Punkt 804 lässt man das pittoreske Gehöft Heersemolen links liegen, ehe der Weg knapp einen Kilometer weiter am Punkt 805 von der asphaltierten Straße abzweigt. Dann geht es– bitte festes Schuhwerk vorsehen – entlang des Bachs „Molenbeek“ durch eine oft feuchte Wiesenlandschaft.
Nach den Punkten 806 und 110 öffnet sich der Blick zur Linken auf eine großzügige Parkanlage mit dem im 17. und 18. Jahrhundert erbauten Schloss „Kasteel Ter Balk“. Von der Waterstraat führ der Weg nach links wieder in waldiges und feuchtes Gelände und über die Punkte 109,87,88, sowie 89 bis zum östlichen Ende des Dorfs Erps-Kwerps (Punkt 800).
Liebhaber von Bretterdämmen kommen auf dieser Wanderung auf ihre Kosten – auch wenn manch Reparaturarbeit dringend geboten erscheint. Den Wald entlang geht es zum Gebäudekomplex Heersemolen (Punkt 804) zurück. Dort ein paar Schritte nach rechts auf der asphaltierten Straße, ehe der Weg rechts abbiegt und zunächst etwas oberhalb verläuft. Nun geht es entlang des „Molenbeek“ Richtung Süden weiter. Beim Erreichen mehrerer Teiche kann man links die zur Sint-Michielskerk zurückführende Abkürzung oder noch einen etwas längeren Schlenker über den Punkt 802 Richtung Punkt 803 in Angriff nehmen.
Fotos: Michael Stabenow
Beiträge und Meinungen