80 Kommunen aus der Grenzregion Luxemburg, Deutschland und den Niederlanden haben die Forderung nach einer Schließung des belgischen Kernreaktors Tihange 2 im Europäischen Parlament in Brüssel verstärkt. Unterstützung fanden die Gemeinden dabei auch durch den ostbelgischen Europaabgeordneten Pascal Arimont (CSP-EVP), der der Übergabe eines so genannten Auskunftsersuchens an EU-Parlamentspräsident Martin Schulz beiwohnte.
„Ich unterstütze die Forderung nach einer Stilllegung des Reaktors seit langem. Der Druck auf die Verantwortlichen muss wachsen, auch aus den EU-Institutionen heraus“, erklärt Arimont. Arimont hat und wird die EU-Kommission seinerseits mit dem Vorhaben einer gemeinsamen Atomaufsicht auf EU-Ebene konfrontieren, da die Gefahren der Atomkraft an den Grenzen keinen Halt machen.
Verstärkter Einsatz wird in dem Martin Schulz überreichten Protestschreiben der Kommunen – darunter Maastricht, Wiltz, Troisvierges, Köln und Aachen – nicht nur vom Nachbarland Belgien gefordert, sondern auch von der EU-Kommission, die ihre Informationsansprüche gegenüber Belgien geltend machen und prüfen soll, ob Belgien gegen Vorgaben aus den europäischen Verträgen verstößt.
Die Grenzgemeinden betonen – insbesondere nach einem erneuten Herunterfahren des Reaktors am vergangenen Freitag – dass bei einem Schadensfall mehr als 8 Millionen Menschen existenziell betroffen sind. „Das Europäische Parlament, als direkt gewählte Vertretung der EU-Bürger, muss die Ängste der Menschen aus dieser Region ernst nehmen und die Anliegen der Gemeinden nach vorne treiben. Eine Abschaltung der Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 ist angesichts der großen Sicherheitszweifel das einzig Richtige“, so Arimont abschließend.
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