Rechtzeitig zur „Rentrée“ und vor den Kommunalwahlen ist die inzwischen dritte Ausgabe eines Printmagazins aus der Werkstatt der Internetredaktion von www.belgieninfo.net erschienen. Es ist mit 52 Seiten umfangreicher als bisher und hat eine Auflage von über 6000 Stück erreicht. Die Exemplare werden in den nächsten Tagen kostenlos erhältlich sein: in den deutschen und österreichischen Botschaften, Landesvertretungen, der Deutschen Schule und den deutschsprachigen Kirchengemeinden. Es kann sein, dass die Exemplare rasch vergriffen sind. Dann gibt es bestimmt noch das eine der andere in der Brüsseler Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Rue Jacques Jordaens, 34 in Brüssel. Ein Versand ist leider ausgeschlossen.
Belgien erklären – das war von Anfang an das Ziel der Website www.belgieninfo.net. Seit 2009 kommt auch ein Belgieninfo Magazin auf Papier heraus, das speziell für Neuankömmlingen Service und Lesestoff anbieten will. Am 14. Oktober 2012 finden wieder belgische Kommunalwahlen statt, an denen auch die EU-Ausländer teilnehmen können. Deshalb informieren wir auch diesmal wieder über das politische System Belgiens, bevor wir überschwenken auf Mentalität und Kultur unseres Gastlands, seine Geschichte und ins Surreale spielende Eigentümlichkeiten, kurz: „Belgitude“.
Weitsicht und Offenheit
Weil auch das gute Essen Belgien im Innersten zusammenhält, greift unser Titelfoto das Feinschmeckerjahr „Brusselicious“ auf. Unter anderem finden Sie im politischen Teil einen Beitrag des ostbelgischen Publizisten Freddy Derwahl, der gegen den Kult des Kleinlichen und für Weitsicht und Offenheit plädiert. Das kann man auch mit dem Blick eines Wirtschaftlers betrachten: wir erklären das System der Indexierung, das in Belgien automatisch Löhne und Preise in die Höhe treibt. Wir stellen Ihnen die Zusammenarbeit der euregionalen Hochschulen Lüttich, Hasselt und Aachen bei einem multilingualen Masterabschluss für erfahrene Führungskräfte vor, dem OpenBordersMBA mit Sitz im ostbelgischen Eupen.
Unsere Autorin Marion Schmitz-Reiners beschreibt, wie in der Königlichen Wandteppichmanufaktur in Mecheln prächtige alte Tapisserien von Königshäusern, Privatsammlungen und weltberühmten Museen restauriert werden. Ein Bericht ist der überraschenden Fernwirkung des Buches „Stille Rebellen“ von Marion Schreiber gewidmet, dessen Leser mithelfen, das Lebenswerk des Widerstandskämpfers Robert Maistriau im Kongo zu erhalten. Els Herrebout, die Leiterin des Staatsarchivs in Eupen, behandelt ein lange tabuisiertes Sujet der Zeitgeschichte, die „Kriegskinder“, die es auch in Belgien ohne den Zweiten Weltkrieg und die deutschen Besatzer nicht gegeben hätte.
Natürlich feiern wir auch 10 Jahre www.belgieninfo.net. Und wir geben wie immer praktische Tipps für Neuankömmlinge. Dazu gehört ein Experten-Artikel über das Erbrecht in Belgien – für Eltern und ihre Sprößlinge schildern wir das Gewusel im Spielzeugmuseum. Ein achtseitiger Serviceteil in der Mitte des Hefts listet systematisch auf, was Neuankömmlinge in Belgien zuerst erledigen müssen.
Autor: Renate Kohl-Wachter
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