Eine überaus erfreuliche Bilanz konnte der einzige deutschsprachige Lions Club in Belgien – nämlich Brüssel-Charlemagne – jetzt auf seiner Jahreshauptversammlung präsentieren. In den vier Jahren seit seiner Gründung hat der Club die stolze Summe von rund 50 000 Euro eingenommen; damit liegt er mit seinem Fundraising wesentlich über dem Durchschnitt der anderen Lions Clubs in Belgien.
All dieses Geld wurde für wohltätige Projekte im Großraum Brüssel gespendet. Allein 25 000 Euro gingen im Jahre 2011 an die „THERMOS asbl.“ zum Kauf einer Großküche. Diese Organisation bietet Obdachlosen im Brüsseler Gare Central in den Wintermonaten jeden Abend ein kostenloses warmes Essen an. Mit 15 500 Euro hat der Lions Club (LC) Brüssel-Charlemagne außerdem im letzten Jahr die Einrichtung eines therapeutischen Studios in der „Cité Sérine I“ in Etterbeek finanziert. In dieser Wohnanlage werden schwerkranke Kinder und Erwachsene bis zu sechs Monaten mit besonderer Fürsorge gepflegt. In ihren Studios haben sie eine große Selbständigkeit.
Adventskalender wird immer beliebter
Wie beschafft sich nun der Lions Club dieses Geld? Vor allem durch den alljährlichen Verkauf eines mehrsprachigen Adventskalenders in der Vorweihnachtszeit. Dieser Kalender mit seiner attraktiven Tombola erfreut sich steigender Beliebtheit, so dass jedes Jahr fast 3000 Exemplare zum Preis von 6 Euro verkauft werden können. Dem Club ist es gelungen, seinen Adventskalender auch bei Nicht-Deutschen bekannt zu machen und sie zum Kauf zu bewegen.
Der Kalender ist ein originelles kleines Weihnachtsgeschenk – nicht nur für Kinder! Die Tombola enthält Reisen, Laptops, Einkaufsgutscheine und viele andere tolle Preise. Sehr viele Exemplare werden während des Erzgebirgischen Weihnachtsmarkts im EU-Verbindungsbüro Sachsen an der Avenue d`Auderghem verkauft. Auch bei den EU-Behörden und in deutschen Geschäften finden sich erfahrungsgemäß viele Abnehmer.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf des diesjährigen Adventskalenders will der Lions Club ein weiteres therapeutisches Kinderzimmer – diesmal in der Cité Sérine II in Schaerbeek – finanzieren. Die Anlage befindet sich zur Zeit im Bau bzw. in der Renovierung. Die 26 Clubmitglieder vom deutschsprachigen LC – es sind Mitglieder aus mehreren Ländern – rechnen auch in diesem Jahr wieder mit Einnahmen von 12000 bis 15000 Euro.
Clubleben ist eine Mitmachveranstaltung
Auf der Jahreshauptversammlung im Hotel NH am Place du Sablon wurde auch der jährliche Wechsel im Präsidentenamt des Clubs vollzogen. Nachfolger von Brigitte Lamy wurde Wolfgang Bärwinkel; er ist Beamter im Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union. Als Motto für die 12 Monate seines Mandats hat er sich einen Appell des gesellschaftskritischen amerikanischen Filmemachers Michael Moore ausgesucht: „Das Clubleben ist eine Mitmachveranstaltung und kein Zuschauersport!“
Im Oktober wollen die Clubmitglieder eine gemeinsame Reise nach Berlin unternehmen. Danach müssen sie dann wiederum 3000 Adventskalender an die Frau und an den Mann bringen.
Autor: Egon C. Heinrich
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