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Heinz Warny: „Lebensbilder aus Ostbelgien“

Politiker, Unternehmer, Priester, Kulturschaffende… – kurz und treffend porträtiert: Am Mittwoch, 31. Januar, stellt der langjährige Chefredakteur der Tageszeitung „GrenzEcho“, Heinz Warny, sein Handbuch „Lebensbilder aus Ostbelgien“ im Eupener Kulturzentrum Jünglingshaus vor. Der St. Vither Autor erinnert mit seiner Sammlung an prägende Leistungen von Personen, die in der Regionalgeschichte auf verschiedenen Gebieten deutliche Spuren hinterlassen haben. Eine Veranstaltung des Kulturellen Komitees Eupen in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Logos.

Was liegt (…) näher, als lebendige Geschichte einmal nicht nur anhand von Akten und Urkunden, Briefen und Denkmälern vorzustellen, sondern anhand der Lebensläufe der Menschen selbst, die diese Geschichte erlebt und oft auch gestaltet haben?“ – so der Historiker Dr. Klaus Pabst im Vorwort zu Band 1 von „Lebensbilder aus Ostbelgien“, der vom Grenz-Echo Verlag GEV im November 2017 herausgegeben wurde.

Heinz Warny stellt diese Menschen und ihr Wirken in den Fokus und wirft durch die Erinnerung einen Gesamtblick auf die Geschichte des heutigen Ostbelgien. Rund 90 Biogramme beinhaltet sein Buch – von ihm selber verfasst sowie von Heinz Godesar, Rudolf Kremer, Freddy Derwahl und Harald Kurth.

Griff in die Geschichte

Die Auswahl der vorgestellten Namen folgt keinen strengen Kriterien, und so trifft der Leser ebenso auf Eupener, Malmedyer oder St. Vither wie auf Persönlichkeiten von außerhalb, denen die Region zur zweiten Heimat wurde. Archivmaterial und Gespräche mit Angehörigen und Freunden der verstorbenen Persönlichkeiten waren die Quellen für die Lebensbilder.

Von A bis Z ist die mit zahlreichen Bildern bestückte Porträtsammlung alphabetisch geordnet – von Tuchfabrikant Henri Ackens oder Märtyrer Jean Arnolds bis Bürgermeister Hugo Zimmermann. Und zwischen diesen „Polen“ gilt es für den Leser auf Entdeckungsreise zu gehen. Dabei wird er Vertrautes wiederfinden und Neuland erkunden. Er wird z.B. an die Künstler André Blank, Peter Hodiamont und Henri Pousseur erinnert sowie an die treibenden Kräfte Carl Bourseaux, André Grand Ry oder Gert Noël. Er blickt auf die politische Laufbahn eines Manfred Betsch, Henri Hoen oder Peter Kofferschläger, er lernt Warnys Journalisten-Kollegen Kurt Grünebaum, Irene Janetzky, Henri Michel, oder Willy Timmermann kennen und taucht ein in dunkle Geschichtskapitel mit der „heimattreuen“ Familie Dehottay, Polizeikommissar Friedrich Hennes, dem jüdischen Flüchtling Horst Naftaniel, Widerständler Peter Schmitz und Rechtsanwalt René Wintgens, der Léon Degrelle die Gefolgschaft verweigerte.

Es wird immer möglichst weit zurückgegriffen in die Geschichte. Und das alles jeweils auf zwei Buchseiten, das ist nicht einfach. Ich habe versucht, das kurz zu fassen, vielleicht auch etwas flott zu schreiben – für die Historiker vielleicht zu flott – aber so ist das nun mal, wenn man eine solche Sache als Journalist aufgreift“, so beschreibt Heinz Warny in einem Radio-Interview seine Arbeitsweise.

Mit seinen „Lebensbildern“ richtet er sich an eine breite Leserschaft, und er möchte jene zufriedenstellen, die Hintergrundwissen und besondere Geschichten erfahren möchten. Material für weitere Porträts hat er mehr als genug, und so wird sich in nicht allzu ferner Zukunft wohl auch ein Band 2 anschließen.

Informationen

Die Veranstaltung im Foyer des Eupener Kulturzentrums Jünglingshaus, Neustraße 86, beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Tickets zum Preis von 6€ (reduziert: 5€)

Kulturelles Komitee der Stadt Eupen VoG

Kirchstraße 15

4700 Eupen

Tel.: 00 32 (0) 87 / 74 00 28

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