Kultur

Franzose Fournel gewinnt den Concours Reine Elisabeth

 

Von Egon C. Heinrich.

Der sympathische 27jährige Franzose Jonathan Fournel hat den Klavierwettbewerb im Rahmen des Concours Reine Elisabeth 2021 gewonnen. Er erhielt den mit 25.000 Euro dotierten „Grand Prix International – Prix de Reine Mathilde“ aus den Händen des Vorsitzenden der Jury, Gilles Ledure. Fournel konnte sich beim Finale im Großen Konzertsaal des Palais des Beaux-Arts in Brüssel (BOZAR) gegen drei russische und zwei japanische Mitbewerber durchsetzen. Er wurde auch vom Publikum zum beliebtesten Pianisten des Concours gewählt. Seit langem waren damit Jury und Publikum mal wieder einer Meinung.

Fournel, in Sarrebourg (Lothringen), geboren, verbrachte seine Studienjahre zuerst an der Hochschule für Musik im benachbarten Saarbrücken und dann am Konservatorium in Paris. Seit 2016 ist er an der Chapelle Musicale in Waterloo, aus der schon viele hervorragende Musiker und Musikerinnen und auch Gewinner und Gewinnerinnen des Concours RE hervorgegangen sind.

Den zweiten Preis, gestiftet von der Föderalregierung und ausgestattet mit immerhin noch 20.000 Euro, erhielt überraschenderweise der Russe Sergei Redkin. Er war mit seinen 29 Jahren der älteste und routinierteste der sechs Finalisten. Redkin kann bereits auf eine ansehnliche Karriere als Pianist zurückblicken und hat schon Konzerte mit bedeutenden Orchestern, etwa dem des Mariinsky Theaters aus St. Petersburg, gegeben. Das wirft die Frage auf, warum derart arrivierte Musiker zu einem Wettbewerb, der junge Talente entdecken und ihnen beim Karrierestart helfen will, überhaupt zugelassen werden. Von den insgesamt 58 Bewerberinnen und Bewerbern hatte die Jury bereits in der ersten und zweiten Runde alle jüngeren eliminiert.

Der dritte Platz, seit vielen Jahren gesponsert vom Comte de Launoit und mit 17.000 EUR dotiert, ging an den Japaner Keigo Mukawa. Auf den weiteren Plätzen, und mit Preisgeldern von immerhin noch 8.000 EUR für den Sechsten, folgten der Japaner Tomoki Sakata, der Russe Vitaly Starikov und der ebenfalls aus Russland stammende Dimitry Sin. Das Konzert Nr. 2 Opus 30 von Johannes Brahms wurde zweimal gespielt, ebenso das Konzert Nr. 3, Opus 30 von Sergey Rachmaninov, die Konzerte Nr. 2 Opus 16 von Sergey Prokofiev sowie das berühmte, sehr romantische Klavierkonzert Nr. 1 Opus 23 von Piotr Tschaikovsky je einmal.

Königin Mathilde als treue Besucherin

Der Vorsitzende der 11-köpfigen Jury dankte vor allem Königin Mathilde; die bei allen Konzerten anwesend war, einmal auch begleitet von König Philippe.

Besondere hervorgehoben wurde auch Komponisten Bruno Mantovani für sein Stück „D´un jardin féérique“, das von allen Finalisten gespielt werden musste. Weiterer Dank ging an das Orchestre National de Belgique und seinen Dirigenten Hugh Wolff sowie selbstverständlich den Organisatoren des Concours und den Medien. Wolff unterstrich noch einmal wie schwierig es war bei den großen Abständen unter den Musikern und den Plexiglaswänden einen kohärenten Orchesterklang zu erzeugen und mit den Solisten abzustimmen. Fand aber, im Großen und Ganzen sei dies gut gelungen.

Im nächsten Jahr werden sich die besten Cello-Spielerinnen und Spieler zum Wettstreit treffen. Für 2023 steht Gesang und 2024 die Geigen auf dem Wettbewerbsprogramm.

 

Die Viert- bis Sechstplatzierten werden am 7. Juni ein online gestreamtes Konzert in Antwerpen geben. Am 9. Juni werden die drei Erstplatzierten vor Publikum im BOZAR in Brüssel zum Abschlusskonzert aufspielen.

 

 

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