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Ein Herbstgedicht von Freddy Derwahl

brüssel grand’ place

der herbst gewährt bald freies geleit
unter der goldschrift der paläste
schwebt die musik der kirmesfeste
der fürsten aus burgundischer zeit

die trinker tief in die krüge schauen
der teufel humpelt bauerntänze
am giebel hoch die schamesgrenze
der engelhaften jungen frauen

ihr lächeln liegt dahin gestreckt
auf blumen wenn die glockenspieler
sie heiß geküsst und sich noch lieber
in ihrem spitzenrock versteckt

im turm wandeln des kaisers wachen
im saal beginnt das nächtliche mahl
pasteten ochsen und grüner aal
noch in der frühe hört man sie lachen

FREDDY DERWAHL

 

 

 

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