Zum ersten Mal las der Erfolgsautor Bernd Wucherer aus seinem historischen Kriminalroman “Die Säulen des Zorns” außerhalb des deutschen Sprachraums. Karl-Heinz Lambertz, Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, stellte den Autor mit seinem charakteristischen Totenkopf-Halstuch in der Brüsseler Vertretung am 25. November 2014 vor. Das neue Werk wurde auf der Frankfurter Buchmesse als “Krimi des Monats” preisgekrönt und in seiner Sparte als “Top-Titel” benannt.
Von einem Dreiländereck ins andere führte das Leben Bernd Wucherer vor zehn Jahren: aus Oberstaufen, dem Grenzgebiet von Bayern, Österreich und der Schweiz nach Kelmis in das belgisch-deutsch-niederländische Grenzgebiet. Dort lebt er mit seiner Lebensgefährtin.
Vom Setzkasten in die Folterkammer
Das Schreiben historischer Krimis wurde Bernd Wucherer nicht in die Wiege gelegt. Als gelernter Schriftsetzer, Lithograf und Drucker brachte er es zum Inhaber einer Werbe-, Marketing und Eventagentur. Seinen Lebenstraum erfüllte er sich, indem er viele Jahre lang auf Burgen und Schlössern in mehreren Ländern, auch in Kelmis, lebte und arbeitete. Als Burgmanager, Veranstalter von Ritterturnieren und Museumskurator schrieb er historische Aufsätze und begann in Belgien, Romane zu verfassen. Und es gelang ihm auch, einen Verleger zu finden.
2012 erschien “Die Pestspur”, 2013 “Der Peststurm” und schließlich 2014 “Die Säulen des Zorns”. Die dicken Paperback-Ausgaben bilden eine Trilogie, doch nach den Worten des Autors läßt sich jeder Band auch einzeln lesen, weil die Bezüge zu den früheren Büchern aufgegriffen und kurz erläutert werden.
Arbeitsweise des Autors
Wucherers Ziel ist es, seine Leserinnen und Leser zu unterhalten. Er ist “von der Dramaturgie der Geschichte fasziniert” und legt Wert auf “detailgetreue Darstellung”. Für ihn und sein Publikum werden “abgestorbene Wunden” des kollektiven Gedächtnisses sichtbar und spürbar. Für den Autor ist die historische Realität ein “großer Steinbruch”, aus dem er mit dem Hämmerchen Stücke herausschlägt. Mit popularisierter Wissenschaft hat er nichts am Hut. So enthalten seine Bücher schließlich “ein schönes Stück Kulturgeschichte”.
Seine Protagonisten erfindet der Autor nicht, auch nicht ihr Schicksal. Er setzt Figuren, die es meist wirklich gab, in seine Geschichte. Und er arbeitet am liebsten allein. Das Ende einer Geschichte kennt er am Anfang selbst noch nicht. Zwischenrecherchen helfen, sie weiter zu entwickeln.
Die Wahl des Fähnrichs
Der historische Kriminalroman “Die Säulen des Zorns” spielt nach dem Westfälischen Frieden, dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648. Reichsgraf Hugo zu Königsegg stiftet dem ehrbarsten Bürgersohn eine wertvolle Fahne, einen Umzug und ein Festmahl. Neid und Mißgunst brechen aus, jeder möchte der “Fähnrich” werden. Eine verstümmelte Leiche wird gefunden, eine junge Frau verschwindet spurlos. Ist der Tagelöhner Jockel Mühlegg der Täter? Ein weiterer Mord geschieht.
Der Verdächtige kommt ins Gefängnis, wird nach den Methoden der Zeit gefoltert. Dafür hat der Autor genau recherchiert, wie die Justiz in dieser Zeit vorging. Schließlich soll der Täter, der seine Tat unter der Folter gestanden hat, hingerichtet werden. Doch es gibt nach Spannung bis zur letzten Seite ein überraschendes Ende. Nach 1100 Seiten, wie Alexander Homann, der Leiter der DG-Vertretung bemerkte.
Was danach kommt
Bernhard Wucherer hat eine “kreative Auszeit” genommen, nachdem er in drei Jahren drei Kriminalromane verfaßt hat. Zur Zeit entwirft er Schmuck. Doch er arbeitet bereits an einem “Gegenwartsthriller”, der in Kelmis und seiner Region spielt. Ein anderes, historisches Projekt bezieht sich auf die jüdischen Diamantenhändler in Antwerpen. Erste Recherchen fanden gleich Unterstützung. Schließlich wären Hexenverbrennungen noch ein Thema. Die letzte Hexe wurde in der allgäuischen Heimat des Autors 1775 hingerichtet.
Karl-Heinz Lambertz und Bernhard Wucherer kennen sich schon seit Jahren. Grund dafür ist der Limburger Käse, der die Allgäuer Käseproduktion inspirieren sollte. Dem Besuch einer Allgäuer Delegation, der sie bis nach Herve führte, folgt 2015 der Gegenbesuch im Allgäu.
Die drei historischen Kriminalromane sind im gmeiner-Verlag erschienen.
Text: Jan Kurlemann
…..ein sensationell spannender Roman, mit vielen Geschichten ….in der Geschichte, hervorragend recherchiert, niemals langweilig…..
Auch die Vorgäner des dritten Teils…..allesamt ein Muss für historisch Interessierte !!!!