Familie & Schule, Kultur

Die iDSB als Vorbild

17.03.2013aDie Internationale Deutsche Schule Brüssel hat am 8. März das zehnjährige Jubiläum ihrer Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung (FOS) gefeiert. Botschafter Eckart Cuntz betonte, „die Wirtschaft braucht mehr und mehr gut ausgebildete und motivierte junge Menschen. Die FOS schafft eine wichtige Grundlage dafür, dass auch in Zukunft ausgezeichnete Fachkräfte zur Verfügung stehen können.“

Alle Teilnehmer am Festakt waren sich einig, dass die Fachoberschule eine hervorragende Investition in die Zukunft gewesen sei, um den Bildungsstandort Brüssel zu bereichern. Denn vor zehn Jahren gab es – so der ehemalige FOS-Leiter Armin Eifertinger – im Auslandsschulwesen nur an wenigen Schulen weltweit die Möglichkeit, eine fachgebundene Zugangsberechtigung zu einer Fachuniversität zu erlangen.

Mit der Genehmigung für diese Schulform durch die Kultusministerkonferenz wurde – laut Ulrich Freymüller, dem ehemaligen Leiter des Auslandsbüros der Kultusministerkonferenz – vor zehn Jahren auch der zweithöchste deutsche Schulabschluss in Brüssel möglich und die jungen Leute konnten sich mit ihrem Fachabitur die Voraussetzung für eine Berufsausbildung oder ein Studium erarbeiten.

Eine Expertenrunde aus Hochschulen und Wirtschaft informierte im Anschluss über Berufs- und Karrierewege nach einem erfolgreichen Abschluss der Fachoberschule an der iDSB.

„Es stehen alle Wege offen“

Dominic Erfkamp von der zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit in Dortmund bezeichnete die Fachhochschulreife im Vergleich zum Abitur als „keinen Abschluss zweiter Klasse“, im Gegenteil, die aktuellen Statistiken besagten, dass Fachoberschüler schneller den beruflichen Einstieg fänden als Gymnasiasten. In seiner Funktion als Berufsberater könne er die Befürchtungen mancher Schülerinnen und Schüler schnell ausräumen. Nach der Fachhochschulreife eröffne nicht nur ein Studium an einer Fachhochschule oder Berufsakademie bzw. eine duale Ausbildung gute Berufschancen, aufgrund der immer größeren Anerkennung der Fachhochschulreife bestehe inzwischen sogar in manchen Bundesländern die Möglichkeit, direkt an Universitäten zu studieren.

Dr. Klaus Kötting, Direktor von Bayer CropScience SA-NV, einem Unternehmen der Bayer Gruppe, ist langjähriger Ausbildungsleiter für die fachpraktische Ausbildung. „Wir sind ist seit vielen Jahren Ausbildungspartner für die Fachoberschule der iDSB. Die Kooperation sehen wir als Win-Win-Situation“, sagte er. Das Engagement von Bayer werde von der Überzeugung getragen, dass alle Mitarbeiter des Unternehmens, darunter auch schulische und universitäre Trainees Talente in sich bergen, die es zu entwickeln gelte. Für das Unternehmen ist dies eine Investition, um einem jungen Menschen die anstehende Berufswahl zu erleichtern. Zugleich „unterstützen die Fachoberschüler eigenverantwortlich das Unternehmen in konkreten Projekten, die sowieso erarbeitet werden müssen.“

Mehr politisches Back-up

Der Hauptgeschäftsführer der AHK debelux, Hans-Joachim Maurer, betonte, dass das Markenzeichen der Fachoberschule an der iDSB die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sei: „Die FOS mit ihrem Alleinstellungsmerkmal in Belgien ist mit ihrer deutschen Kombination aus Schulbank und Werkbank ein Erfolgsmodell.“ Wichtig sei auch das Sprachenlernen, denn den FOS-Schülern stünde mit guten Niederländisch- und Französischkenntnissen der ganze belgische Arbeitsmarkt offen.

Intensiviert werden müsse seiner Ansicht nach auch die Wahrnehmung dieser besonderen schulischen Qualifikation in Politik, Elternhaus und Öffentlichkeit. In der Wirtschaft und in den Betrieben sei es längst angekommen, dass Fachoberschulabsolventen zukünftige Mitarbeiter seien, die im Vergleich zu anderen Absolventen eine fachpraktische und -theoretische Vorbildung hätten.

Autoren und Fotos: Tanya Wittal und Christine Kopp

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