Von Sibylle Schavoir.
An diesem Wochenende wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Die Stadt ist für die belgische Wirtschaft ein durchaus interessantes Pflaster. Honorarkonsul Schöndube hilft dabei, diese zu vertreten.
Nahrungsmittel, zum Beispiel belgische Schokolade, die sich großer Beliebtheit erfreut, werden viel gehandelt. Pralinen von Neuhaus, Leonidas und Godiva findet man in vielen Geschäften der Stadt. Das belgische Bier hingegen hat nicht so großen Erfolg, die Nachfrage hält sich in Grenzen. Auch als Industriestandort ist Hamburg inzwischen für Belgien interessant, zum Beispiel für Offshore-Windenergie. Und das belgische Wasserbau Unternehmen DEME (Dredging, Environmental and Marine Engineering (mit Hauptsitz im belgischen Zwijdrecht) baggert für Hamburg noch bis 2021 die Elbe aus. Derartiges wirtschaftliches Engagement läuft nicht immer reibungslos ab. Da braucht es hin und wieder einen gut vernetzten Ansprechpartner und Problemlöser.
Rainer Schöndube füllt diese Rolle, seit er 1997 zum Honorarkonsul von Hamburg ernannt wurde, gläzend aus. Er entspricht genau dem, was von einem Honorarkonsul gewünscht und erwartet wird: Ruhe, Gelassenheit, Seriösität und viel Sympathie strahlt er aus und ist mit Leib und Seele Konsul. In der Hamburger Gesellschaft ist er bestens vernetzt, kennt die wichtig(st)en Persönlichkeiten der Stadt und sie kennen ihn. Geboren in Lüneburg, Studium in Hamburg, 10 Jahre Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, bis 2007 beim Germanischen Lloyd, anschließend bis heute Wirtschaftsprüfer in einer Kanzlei an der Deichstraße. Und seit nunmehr 23 Jahren Honorarkonsul für Belgien in Hamburg. Herr Schöndube betreut 500 Belgier in Hamburg und 300 in Schleswig-Holstein. Er hilft und berät zu allen Lebenslagen. Es kam schon vor, dass Rainer Schöndube einen von heftigen Zahnschmerzen geplagten Prinzen der königlichen belgischen Familie erfolgreich an den Zahnarzt der Bundeswehr vermittelte. Wie dankbar und erleichtert war der Prinz als er von den Zahnschmerzen befreit war!
Zwei Jahre nach Gründung Belgiens eröffnete das Land 1832 in Hamburg sein Konsular. 1844 wurde es zum Generalkonsulat aufgewertet, was es bis 1996 blieb – mit einer Unterbrechung – die Jahre von 1940 bis 1948. Im August 1996, als das Generalkonsulat in Hamburg geschlossen wurde, entschieden sich die Belgier für die Variante des Honorarkonsulats in Hamburg.
Honorarkonsuln werden überall dort ernannt, wo die Einrichtung einer konsularischen Vertretung zu aufwendig wäre. Denn viele Länder können sich neben einer Botschaft in der Hauptstadt Berlin kein zusätzliches Berufskonsulat leisten. Diese Länder betrauen dann Unternehmer, Wissenschaftler oder Mitglieder kultureller Verbände und Stiftungen mit dem Amt des Honorarkonsuls. Räume und Mitarbeiter für das Konsulat müssen die ehrenamtlichen Konsuln selbst stellen. Auch Reisekosten und Ausgaben für Veranstaltungen, die in im Rahmen der Tätigkeit anfallen, sind selbst zu tragen. Denn Honorare werden nicht gezahlt. Stattdessen dürfen sich die Ehrenkonsuln mit dem Titel auf ihrer Visitenkarte schmücken.
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