Von Sibylle Schavoir.
Vor fünf Jahren noch wurde es groβ gefeiert: Das 25jährige Jubiläum des vier Sterne Hotels „Le Chateau de Limelette“ in Ottignies Louvain-la-Neuve, ein Luxushotel mit dem gröβten Wellness-Zentrum Belgiens, dem Centre de balnéothérapie, Thalgo Limelette. Voriges Jahr wurden dem Hotel die Sterne genommen. Der Grund: Seit Jahren schon müssten dringend notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, aber seitens der Direktion wurde das immer wieder aufgeschoben. Jetzt hat sich der Bürgermeister von Ottignies Louvain-la-Neuve, Jean Luc Roland (Ecolo) persönlich von der desolaten Situation des Schlosshotels überzeugt und zeigt sich bestürzt:
„Es ist meine Pflicht als Bürgermeister, gesundheitsschädigende Gebäude, Wohnungen, Hotels untersuchen zu lassen und mich persönlich von dem jeweiligen Zustand zu überzeugen. In diesem speziellen Fall des „Chateau de Limelette“ bin ich geschockt und auch tief enttäuscht, denn das Hotel war für unsere Stadt eine wahre Perle, ein Juwel, welches über 25 Jahre ein wahrer Touristenmagnet für unsere Region war. Zu meinem groβen Bedauern muβte ich dem Hotel strikt untersagen, weiterhin Gäste aufzunehmen. Es wäre verantwortungslos. Zudem kann ich überhaupt nicht nachempfinden, warum seitens der Direktion noch keine Schritte unternommen wurden, endlich mit der Renovierung zu beginnen. Die ist schon seit langem fällig“.
Liest man auf Internet die letzten Kommentare der Hotelbesucher im „Chateau de Limelette“ so sträuben sich dem Leser im wahrsten Sinne des Wortes die Haare: „A éviter à tout prix“ (auf keinen Fall dort hingehen“), „l’horreur à l’état pur“ („der wahre Horror“), „scandaleux“, „le plus horrible des spas“ (der schlimmste aller Spas) und vieles mehr. Das abstoßendste von allem seien die Wanzen in den Betten und in den Bademänteln sowie der Schimmel in den Hotelzimmern und der Wellnessanlage, meint eine Besucherin. Obwohl viele der Hotelbesucher sich bei der Direktion beklagten, wenn sie morgens mit entzündeten Stellen und schwerem Juckreiz im Gesicht und Körper aufwachten, wurde ihnen von der Rechnung nichts erstattet. Sie bekamen lediglich vage Entschuldigungen, daβ Renovierungen im Gange seien.
“Aber nichts ist „im Gange“. Es muβ dennoch erwähnt werden, daβ auch das Personal betroffen ist. Die rund 25 Angestellten haben schon im vorigen Jahr gestreikt, weil sie ihr Gehalt nicht bekamen, Überstunden nicht nehmen konnten und unter den widrigen Umständen nicht weiter arbeiten wollten. Als sie schlieβlich ihre Gehälter bekamen, lenkten sie wieder ein. Jetzt können sie nur hoffen, daβ der Besitzer des Hotels, Monsieur Michel Meyer-Ettedgui, endlich die notwendigen Schritte unternehmen wird, um das „Chateau de Limelette“ zu retten, damit es wieder zu dem 4 Sterne-Hotel wird, was es früher einmal war.
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