Es ist zwar kein Krankenwagenfahrer in der Nähe, auch keine Altenpflegerin und keine chinesische Näherin von Coronamasken, aber wir stehen um acht Uhr abends auf dem Balkon und spenden Beifall. Ganz von hinten an der Straße ertönen Kuhglocken, gleich rechts ein Klavier samt Ragtimemusikant. Es macht Spaß, soviel Nachbarschaft und lärmende Hilfsbereitschaft um sich zu fühlen, deren Adressaten allerdings unsichtbar bleiben. Werden einmal Frisöre*innen gleichen Applaus erhalten? Und warum denkt hier niemand an die tapferen Klofrauen und -männer, die seit zwei Monaten nicht mehr den Bedrängten Hilfe leisten können, weil Restaurants, Bars und Kinos geschlossen sind? In dem Land, in dem Manneken Pis Nationalheiliger ist, blicken wir zurück und nach vorn und sagen: Danke! Wir brauchen Euch!
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