Die Rückkehr des Blumenteppichs

Von Heide Newson.

Nicht nur die Touristen haben ihn vermisst, sondern die Belgier ebenso. Nach vierjähriger Pause kommt der beliebte Blumenteppich auf Brüssels schönsten Platz, die Grand´Place, zurück. Vom 11. bis 15. August können die Besucher ein aus Begonien sowie Dahlien geknüpftes Kunstwerk bewundern, das eine Neuinterpretation des allerersten Blumenteppich ist, der vor 51 Jahren verlegt wurde.

Alle Elemente des im Jahr 1971 verlegten Teppichs werden sich im diesjährigen Blumenteppich wiederfinden, darunter der Erzengel Sankt Michael, Schutzpatron von Brüssel, sowie der belgische Löwe. Traditionell kommen beim Verlegen des Teppichs Begonien zum Einsatz, da die Blüten über eine breite Farbpalette verfügen und sich wegen ihrer Haltbarkeit besonders gut eignen. Wegen der diesjährigen Knappheit von Begonien werden zudem mehr als 225.000 Dahlien verwendet. Das sei mit mehr Arbeit verbunden, da die Blüten der Dahlien kleiner seien, heißt es von den Veranstaltern. Das Kunstwerk ist 77 Meter lang und 24 Meter breit.

Hundert Freiwillige legen den Teppich vor seiner offiziellen Eröffnung in weniger als acht Stunden an. Der diesjährige Entwurf ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der mexikanischen Künstlerin Roo Aguilar Aguado und Koen Von den Busch, einem ehemaligen Schüler von Etienne Stautemas, der den ersten Blumenteppich im Jahr 1971 entwarf. Das letzte Mal wurde der Brüsseler Blumenteppich im Jahr 2018 unter dem Motto „Guanajuato“, kultureller Stolz Mexicos, verlegt. Die damalige (mexikanische) Stimmung auf dem Großen Platz war bombastisch. Im Jahr 2016 wurde im Entwurf des Blumenteppichs die 150jährige belgisch-japanische Freundschaft spektakulär veranschaulicht und zelebriert. Im Jahr 2020 gab es wegen Corona keinen Blumenteppich. Ein Jahr später entschieden sich die Organisatoren für eine Blumenausstellung im Brüsseler Rathaus, während im Jahr 2021 ein Blumenweg durch das Zentrum von Brüssel organisiert wurde. Aber nichts kann einen Blumenteppich ersetzen, da sind sich nicht nur die Organisatoren einig.

Um ihn in seiner ganzen Pracht von oben betrachten zu können, öffnet das Rathaus seine Türen: An drei Tagen (von Freitag bis Sonntag) kann das Blütenmeer von den Balkonen im ersten Stock bewundert werden.

Info und Tickets: www.flowercarpet.be